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für mich fühlt, so ist sie gewiß sehr übel auf mich zu sprechen
und könnte durch sehr Rembrandt'sche Gemälde meines frühern
Lebens mir die ganze Strumpfangelegenheit verderben. Wenn
man nur bei den Frauenzimmern immer gewiß wäre, was der—
gleichen Symptome zu bedeuten haben. Oh Bückeburg! sei nicht
allzukühn, laß diese drohenden Vorzeichen nicht unbeachtet! Schick⸗
sal! Deine Wege sind oft wunderbar; aber ich kann mir hier
noch meinen eigenen Weg erwählen; ich spüre keine Lust, eine
so lange schon verjährte Schuld jetzt noch abzutragen; also —
ich verschwinde, ehe die Sache noch unangenehmer wird. (Er
will hinaus, als ihm Stürmer und Elise entgegen treten.)
Zwölfter Auftritt.
Bückeburg. Stürmer. Elise.
Stürmer (hastig). Nun wie steht's? Alles richtig, Alles
in Ordnung? schnell, schnell, Sie haben sie ja gesprochen —!
Gelegentlich vorstellend) Hier — Fräulein Elise, die Tochter
Ihres Associs und Schwagers, — also 's ist doch richtig?
Bückeburg (macht Elise ein sehr tiefes Compliment.)
Stürmer. So antworten Sie doch! ich muß meine Maß—
regeln danach ergreifen; Sie haben sie gesprochen, nun?!
Bückeburg, Aber Verehrtester, nur auf eine Minute; ein
wunderbares Ereigniß, — schreckliche Erkennung, — achl denken
Sie nur!
Elise. Ja, was ist denn geschehen?
Bückeburg. Kurz und gut, es kann nichts daraus werden;
denken Sie: das Fräulein — ich — oh! Wir Beide — —
eine alte Liebe — aus früheren Zeiten — Erkennen — Weg—
stürzen — v geht nicht, Adieu! (Will fort.)
Stürmer (ihn ängstlich festhaltend). Halt da — so bleiben
Sie doch! — Das ist doch noch kein Grund zum Fliehen, im
Gegentheil; also Sie sind — Sie kennen sie schon —?