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(Zwischenreden.)
Schneidermeister.
Wie will die Frau sein Schuld erkennen,
Wenn's Feuer ihm die Hand thut brennen?
Schneiders-Frau.
Schweig still! Hans Sachs, der ist mein Mann;
Weiß nun, wie ich's mit Dir fang' an!
(Spiel auf der Bübne.)
Der Mann (commt herein).
Nun Frau, was sitzt und denkst so schwer?
Frau.
Ach wisse Mann, es quält mich sehr
Ein schlimmer Argwohn, den ich hab';
Dem Niemand auch kann helfen ab,
Mein herzenslieber Mann, als Du.
Mann.
Nun, wenn ich's kann, sag' ich Dir's zu,
Und helfe gern, was es auch sei.
Frau.
Soll ich die Wahrheit reden frei,
So denk' ich, lieber Mann, von Dir,
Du hältst Dich nicht gar wohl an mir,
Und scharmuzirst mit andern Frauen.
Mann.
Thust Du so Uebles mir zutrauen?
Thät wer deshalb mich gar verklagen?
Frau.
Das kann ich wahrhaft wohl nicht sagen;
Du aber bist mir unfreundlich gar,
Nicht liebreich wie im ersten Jahr.