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Die Schaufpiele.
ausreichen, da fteigert er fehr häufig die Zahl der Akte auf fieben, zuweilen
muß er fogar, um den Stoff ganz unterbringen zu fönnen, fich zu neun
oder auch zehn Akten verftehen. Aber auch in Ddiefen ÜbrigenZ mur
wenigen Füllen Überfchreitet der Umfang feines Stückes niemal3 das
Maß, und Hans Sachs mutete in diefem Punkte den Zuhörern nicht
10 viel Geduld zu, wie fehr viele Schaufvieldichter der Neformationszeit :
Herolt.
aber in der Zahl feiner Stücke Übertrifit ex auch die fruchtbarften um
da8 zehn: bis zwanzigfache.
Den Gebrauch der Prologe und Epiloge Hatte er mit dem
gefamten Volksjchaufpiel des 16. Jahrhundert® gemein, und in allen
jeinen Zragödien ift e& der „CEhrenhold“ (oder Herold), dem das
Amt zugewicfen ijt, im Prolog die Zuhörerfchaft über die Handlung im
allgemeinen vorzubereiten, und im Epilog mit aller Denutlichkeit die
Nioral der SGefchichte Hervorzuheben. Der Chrenhold war bei Hans