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Schembart.
SErfindungsgabe. Übereinftimmend in allen Jahren des Schembart war nur
der Gebrauch, daß die Länfer ftet3 einen Leibglrtel mit Schellen trugen,
und ebenfo waren an den Knieen folche Schellengürtel angebracht. Das
Scjicht war bei allen verlarvt; in der einen Hand trugen fie einen
hößernen Spieß, in der andern die fogenannte „Anafte“, ein aus
Sichenblättern zufammengepreßter Kolben, mit dem fie beim Laufen
gegen den Andrang des Volfes fich Raum verfchafften. Die DQYuafte
Sıhembarklänfer 1515,
Diolett und gelb, als £igen find auf der gelben Seite der Bruft Sifhe an Schnüren befeftigt.
‚Die Sell war ein Windmuhl mit Storchneft.”
Yatte auch zuweilen die Vorrichtung, daß fie Feuer fprühen fonnte, was aus
mehreren uns überlieferten Abbildungen zu erfehen ift. Dem Zuge der
Yäufer, deren Teilnehmerzahl in den berfchiedenen Sahren awijchen zwanzig
618 über Humdert vartierte, liefen Narren mit Pritfchen voraus, andere mit
Säcken voll Nüffen, die fie ausftreuten. Sn den früheften Zeiten mag
das CSchembartlaufen noch eine fymbolifche Bedeutung gehabt haben, wie
jic 9m Hans Sach3 zu geben fucht. Nach feiner Darftellung follte
durch das unbändige Wefen der Läufer der aufrührerifche Sinn und die