Volltext: Hans Sachs und seine Zeit

Moralijierende Sebichte, 
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Spruchgebichte „Der Eygennuß, das greulich Thier mit feinen zwölf 
Eigenjchaften“. Mit erftaunlicher Beredfanteit 3ä0lt er in Diefem gegen 
400 Verfe langen Sedichte alles her, was für Ubles und Unheilvolles 
der Sigenmuß in diejer Welt gethan Habe und auch) wiederum mit 
unge wächter Kraft jebt fortfahre zu thum. Indem er den Cigenmuß 
al8 ein fürchterliches Tier, ein mißgeformtes und widerwärtiges Ungeheuer 
perfonifiziert und allen Teilen an feiner monftröfen Seftalt die befondere 
Bedeutung gegeben hat, richtet er dann feine Bitte zu Gott — 
© halt uns Herr in deinem Schuß, 
Tilg in uns aus den Eigennus, 
Und geuß uns deine reine Lieb, 
Don der Johannes FHärlich fchrieb, 
Daß Obrigkeit fuch gmeinen Autz 
Und halt ihr DoIF in trenem Schutz 
Helf nit zu UngerechtigFeit 
Und firaf das Übel allezeit — 
Seder wandel in treuem Mut, 
Daß es dem Nächften Fomm 3u gut, 
Und jedes thn, gleich wie es wollt, 
Daß ibm’s von ibm aefcheben follt . . 2C. 
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€ möge hierbei nicht überfehen werden, daß Hanz Sach3 in diefem 
Gedichte auch über das Handwerkswejen feiner Zeit bittere age führt. 
Die Stelle Yt Harakteriftijh für die Zeitverhältnijfje und feine Auffajfung 
und möge deshalb Hier mitgeteilt fein. Wie ein jeder dem andern fein 
DBerdienft zu entreißen Irachte, fo fer e8 nicht nur bei den Kaufleuten, 
fondern auch bei den Handwerkern —: 
£ernen viel Buben in allen Sachen, 
Ziehmen Geld, fie zu Meiftern machen. 
Und wo jet foll ein Werkftatt fein, 
Sein allmal drei wol für die ein, 
Als dann Zung mit Zungen hin wudeln 
Und viel Haufen Werks aushin fudeln. 
Us auf die Eil, wolfeil und Ihlecht, 
Man findt weng Arbeit mehr gerecht, 
Unf Märkt, auf Meff, mo fie’s hinführen 
3n Krämen oder im Haufiren, 
Seben wolfeil zu Aeid einander, 
Bis fie verderben allefander, 
Alfo durch Eigennugßes Schlund 
SBehn jebt viel Handwerk gar zu Grund. 
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