Moralijierende Sebichte,
195
Dohlir
ct vom
(0 jagt
Miten it
Steig
% (üte
Beihränfe
Menlandez
Spruchgebichte „Der Eygennuß, das greulich Thier mit feinen zwölf
Eigenjchaften“. Mit erftaunlicher Beredfanteit 3ä0lt er in Diefem gegen
400 Verfe langen Sedichte alles her, was für Ubles und Unheilvolles
der Sigenmuß in diejer Welt gethan Habe und auch) wiederum mit
unge wächter Kraft jebt fortfahre zu thum. Indem er den Cigenmuß
al8 ein fürchterliches Tier, ein mißgeformtes und widerwärtiges Ungeheuer
perfonifiziert und allen Teilen an feiner monftröfen Seftalt die befondere
Bedeutung gegeben hat, richtet er dann feine Bitte zu Gott —
© halt uns Herr in deinem Schuß,
Tilg in uns aus den Eigennus,
Und geuß uns deine reine Lieb,
Don der Johannes FHärlich fchrieb,
Daß Obrigkeit fuch gmeinen Autz
Und halt ihr DoIF in trenem Schutz
Helf nit zu UngerechtigFeit
Und firaf das Übel allezeit —
Seder wandel in treuem Mut,
Daß es dem Nächften Fomm 3u gut,
Und jedes thn, gleich wie es wollt,
Daß ibm’s von ibm aefcheben follt . . 2C.
and nad)
r. Seiler
nich DON
Sept MT
Arten US
yiehenen
„al8 308
€ möge hierbei nicht überfehen werden, daß Hanz Sach3 in diefem
Gedichte auch über das Handwerkswejen feiner Zeit bittere age führt.
Die Stelle Yt Harakteriftijh für die Zeitverhältnijfje und feine Auffajfung
und möge deshalb Hier mitgeteilt fein. Wie ein jeder dem andern fein
DBerdienft zu entreißen Irachte, fo fer e8 nicht nur bei den Kaufleuten,
fondern auch bei den Handwerkern —:
£ernen viel Buben in allen Sachen,
Ziehmen Geld, fie zu Meiftern machen.
Und wo jet foll ein Werkftatt fein,
Sein allmal drei wol für die ein,
Als dann Zung mit Zungen hin wudeln
Und viel Haufen Werks aushin fudeln.
Us auf die Eil, wolfeil und Ihlecht,
Man findt weng Arbeit mehr gerecht,
Unf Märkt, auf Meff, mo fie’s hinführen
3n Krämen oder im Haufiren,
Seben wolfeil zu Aeid einander,
Bis fie verderben allefander,
Alfo durch Eigennugßes Schlund
SBehn jebt viel Handwerk gar zu Grund.
—y "]