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fromme Sinn vieler Chriften Anftoß genommen an
manchen firchlichen Dingen, jeßt aber wuchs mächtig
das Verlangen nad) dem Beffjeren. Auch mein Sroß:
vater begrüßte freudig jede Kunde von dem Fortgang
der RMeformation, Er gründete einen Verein unter
den Bürgern, der mit den Buchhändlern in Leipzig
und Wittenberg in Verbindung trat, zu dem Zwecke
möglichft fhnell alle neuen Schriften der Reformatoren
zur erhalten. Da gab’8 denn immer große Freude
wenn wieder eine neue Predigt oder Abhandlung
Ruthers anfam., Die wurden dann fofort im Verein
vorgelefen. Ähnlich machten e& auch die Innungen,
Todaß die ganze Stadt von Gottes Wort erfüllt ward.
Nach manchen. vergeblihen VBerfuchen, beffere Kirch-
liche Zuftände Herbeizuführen, berief der Rat im Jahre
1523 an die Hauptkirhe zu Maria Magdalena einen
Seiftlidhen mit Namen Heß, der fih dem Cvangelium
zugewandt, und nun machte die Sache der Reformation
fOhnelle Fortfchritte, Der Papft dagegen hat nicht ver=
fäumt, in einem harten Schreiben die Ratsherrn auf-
zufordern, alles anzuwenden, unı die Iutherifche Keße-
rei, diefe TeufelSdienftbarkeit, fo hat er fih ausgedrückt,
augzurotten, mit fhweren Strafen diejenigen zu bele=
gen, fo diefer Kegerei nachjolgen, fie loben, verteidigen,
Zuthers Bücher verkaufen, drucken, Iefen, Hören, haben
und behalten würden. Auch der König Cudwig
von Böhmen und fein Großvater Sigiemund von