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Lirkfheiner. Dürers Che.
von der Schlopkirche von Wittenberg her durch die deutfchen Lande
ertönten, allenthalben einen mächtigen Widerhall gefunden. Aber noch
fonnte niemand ahnen, was für die Zukunft fich darauSZ entwickeln
werde.
Schon vor dem Holauf des vorigen Jahrhunderts hatte fich Die
neue Kulturepoche auch in der Heinen aber Fräftigen Republik Nürnberg
angefündigt. Man weiß, daß der ftrahlende Ruhın und das hohe An-
icehen Iürnbergs nicht allein auf feiner Handwerk- 11nd Sewerbthätig-
feit, feinem Welthandel und feiner weit über Deutjchland hinaus berühnten
Snduftrie beruhte. Und neben den Namen eines Dürer, Adam Saft,
Peter Wifcher und Anton Koberger nannte man auch fängit die Namen
der Männer, welche als Leuchten der Vifjenjchaft weit hinaus glänzten,
die Namen eine? Regiomontanus und Martin Behaim, wie des großen
Sumanijten Pirkheimer und noch mancher Anderer.
WefonderS war eS die energijche Perfönlichteit Willibald Lirk-
Jeimer8, welche in Nürnberg den Boden für Die MNeformation geacert
nd wenigjtens für Die gebildeteren Kreife vorbereitet Hatte, Immer
entjchiedener und freudiger Hatte er {ich jeßt an Neuchlin angejchloffen,
mit dem er den intimften brieflichen Verkehr unterhielt und zu dem er
lich als Seijtesverwandter und HMitftreiter bekennen durfte. In feinen
perJönlichen Beziehungen in Nürnberg war er am vertrauteften geworden
mit Albrecht Dürer, dem er mit NRückjicht fowohl auf fein per-
‚önliches Wohlergehen wie auch) auf feine Fünftlerifche Tätigkeit der
eifrig{te Freund und Berater war. ur ein Jahr älter al8 Dürer, war
x von Sugend auf durch nahe nachbarliche Beziehungen mit diefem
befannt und befreundet. Seitdem der feingeartete Künftler durch feine
Verheiratung mit MHgnes Frey *) ein {Hweres SZoch auf fich geladen
Hatte, indem er durch die Habgier feines Weibes feine SefundhHeit mit
übermäßigen Arbeiten untergraben mußte, war Birkheimers innige Teil-
nahme für ihn f{tet3 gewachfen. Mit feiner Sreundfehaft fuchte er ihm
das were Leben, das Dürer al8 Gatte führte, erträglicher zu machen.
Birkheiners Haus, am Hauptmarkt gelegen, war der anziehende
Mittelpunkt für das geiftige amd fünftlerifche Leben Nürnberg8 geworden.
Die Freunde des NRatsherrn vereinigten fid) hier auch zu fröhlichen
Zufammenfünften und Trinkgelagen, und der Auf des Pirkheimerfchen
Huufes verbreitete fich weit über die Grenzen Nürnberas Hhinaus.
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