Volltext: Hans Sachs

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Du tadelst Jedermann auf Erd, 
Bist gar feindselig und unwert. 
Dein Hartsal machst du dir nur selber— 
Drum pack dich, du Unflat, du gelber; 
Nehm dich zu Herberg wer da woll, 
Mein Haus dir nimmer werden soll. 
Kumm, lieber Mann, laß uns heimgehn 
Und laß Frau Wahrheit drinnen stehn. 
Bauer. Mit guter Nacht scheid ich darvon, 
Will einer hier die Wahrheit han, 
Der mag sie heimführen nach Haus, 
Ich will mich von ihr drehen aus; 
Denn sie ist mir zu streng und scharf, 
Daß ihrer ich gar nit bedarf. 
(Bauer und Bäuerin gehn hinaus.) 
Wahrheit. Seht zu, das ist mein vorig Klag. 
Daß Niemand mich erleiden mag, 
Wiewohl gar viel sich rühmen mein, 
Als wolltens all mein' Diener sein. 
Und will mich Niemand denn herbergen, 
So will ich gehn und mich verbergen. 
In die Einöd, bis ich auf Erden 
Einst wieder lieb und wert sollt werden 
Jung und Alten, Arm und Reichen; 
Daß Lüg und Arglist und dergleichen 
Vertrieben wird und nehm ein End, 
Und ich erhalt das Regiment, 
Daß durch mich Glück und Heil erwachs. 
Das geb Gott bald! Das wünscht Hans Sachs. 
(Der Vorhang fällt.) 
Der Ehrenhold (Gor dem Vorhang). 
Was aus Hans Sachsens Spiel ihr habt erfahren, 
Es ist das alte Lied, das jeder kennt; 
Doch der's ersonnen vor so vielen Jahren, 
Er war der Wahrheit treu bis an sein End. 
Jetzt wird er sich in seinem Hause zeigen 
Als fleißiger und junger Handwerksmann; 
Haus, Weib und Kinder nennt er schon sein eigen, 
Für die durch Arbeit Wohlstand er gewann. 
Zur Feierstunde nur nahn ihm die Musen, 
Dann ruht die Ahle, und die Feder eilt,
	        
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