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VII —
saß und immer mit Vergnügen wieder zur Hand
nahm, mögen einen bedeutenden Einfluß auf seine
Bildung gehabt haben, sowie sein religiöser Sinn,
der sich besonders in späteren traurigen Jahren
so standhaft bewährte, gewiß in dem recht—
schaffenen Vaterhause die erste und beste Anreg—
ung erhalten hat. An Ostern 1753 wurde er
mit allen Formalitäten zum Gesellen gemacht,
und diese erste Ehrenstufe war für ihn, wie
fast bei jedem Anderen, die bedeutungsvollste
in seinem Erdenleben. 1761 wurde er Meister und
konnte nun den übrigen einförmigen Gang seines
reichsstädtischen Lebens mit ziemlicher Wahr—
scheinlichkeitim Voraus übersehen. An's Heirathen
dachte er noch nicht. Erst als er zwölf Jahre
Meister war und bereits Vater und Mutter ver—
loren hatte, im siebenunddreißigsten Jahre seines
Lebens (1773), entschloß er sich, die Kirchners—
(Meßners-) Tochter bei St. Sebald, Anna
Maria, geb. Giebel, welche er früher bei
einer Thurmreparatur daselbst kennen gelernt
hatte, zu seiner Gattin zu wählen. Sie gebar
ihm neun Kinder, von denen aber keines mehr
am Leben ist. Grübel hatte Sinn für häusliche
Glückseligkeit und lebte mit seiner Minna, wie
er sie nannte, recht zufrieden.“
Was er in dem Gedicht „Das Christkindlein“
im IV. Bdchn. sagt, ist nur Scherz.
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