Volltext: Blicke in das kunst- und gewerbreiche Leben der Stadt Nürnberg im sechszehnten Jahrhundert

J 
a 
Rollen Uns demnach verjehen, Du werdeft Uns denjelben auch 
nicht höher anfchlagen, denn Du ihn in Nürnberg verkaufen 
fönnen.‘“ Dem Herzog erwiderte ic) einmal auf eine ähnliche 
Klage: „Dieweil Ew. fürftliden Gnaden der Macherlohn etz 
was boch dinkt, hab” ih mid, außer bei Schürftab und jet: 
nem Sobhne Hieronymus, zuvor bei Verftändigen, Die Damit 
Handeln, erkundigt; Die fagen, e8 fer noch ein Mehres ver- 
dient und fie hätten daran feine Befchwer, wenn es ihnen ge- 
auacht wäre.“ 
Solche Dinge muß man nun einmal im SGejdhäftsverfehr, 
io 3u fagen, mit in den Kauf nehmen. Wären wir nicht Alle, 
die wir ung hier Meifter in der Zunft nennen, immer aufs 
Eifrigfte bemüht, dur Züchtigkeit der Arbeit und Redlichkeit 
des SGefchäfts den guten Klang, den der Name Nürnberg in 
allen deutihen Landen Hat, ftets hell und rein zu erhalten, 
wir füönnten in manden Dingen Wünfhe und Forderungen 
Silliger befriedigen. Seht hier zum Beifpiel diefe Gattung von 
Steinen, die fehr billig find; fie werden au Smaragde oder 
Smarallen genannt, find e& aber nicht. Auf Wäljh heißen fie 
Biradoy, zu Deutfch Delftein, find au fOhwärzliH grün wie 
Del. Ich weiß, daß Derfelben viele, in Kleinode und Ringe 
nerjebt, gen Krakau auf die föniglidhe Koftung gejandt und 
zunı Verhandel gebracht worden, Habe felbft deren Dort viele 
zeleben; ift unechte Waare. Alto wie die Waare, [vo der Preis.‘ — 
Nachdem der Saft Diefergeftalt Belehrung erhalten und 
die fehenswertheften Koftbarfeiten, die bei Meifter Schultheß 
zur Schau fagen, in Augenfhein genonımen, verabfchiedete er 
fih mit dem Verfprechen, feinen Befuch zu wiederholen, und 
"plgte feinem rüftigen Wirth Nügel, um die Schäße der übri- 
gen vorgenanıten Meifter Wenk, Tepel und Herdegen gleichfalls 
zu befichtigen. Auf dem Heimwege fielen ihm hier und da 
ausgeftellte Delicateffen, Confitüren und dergleichen auf, die von 
Nürnberg in eben folden Maffen in andre Lande gingen, wie 
die dauerhafteren und edleren Waaren. Keine Fürftentafel 
iOien vollfitändia belebt, wenn Nürnberger Leckereien auf ihr
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.