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stadt im Aischgrunde, und begann alsbald die Feindselig—
keiten. Er kehrte sich nicht an die Befehle und Abmahnun—
zen des Kaisers, sondern sandte der Stadt trotzalledem sei—
nen Fehdebrief, der, abgefaßt am 29. Juni, am 2. Juli in
der Stadt anlangte. Er lautete wie folgt:
Albrecht von Gottes Gnaden Markgraf zu Bran—
denburg und Burggraf zu Nürnberg:
Wisset, Burgermeister, Rath und Gemeinde der Stadt
Nürnberg, als Ihr Conraden Herrn zu Heideck, der
an uns und den unsern große Unthaten gethan, und
schwerlich verhandelt hat, als ihr dessen von uns
gründlich unterrichtet seid, vor uns bisher gewaltig—
lich vertheidigt, ihm auch Hülf und Rath und Zule⸗
zung mit Versehung seines Schlosses gethan habt,
und letztlich gesagt, daß ihr ihn nicht lassen, sondern
helfen wollet, auch darum, daß ihr uns mit Gewalt
ohne Recht an unsrer Herrschaft Unrecht gethan habt,
räglich thuet, und uns auch unsre Klöster bei euch,
die unser ahnherrlich und väterlich Erb sein, vorhal—
tet, darum wollen wir, und alle, die wir auf Euern
Schaden bringen mögen, Euer und aller der Euri—
zen, und aller eurer Helfer und Helfershelfer Feind
sein, und dessen unsre fürstliche Ehre gegen Euch und
allen Obgeschriebenen verwehrt haben.
Zur Urkund dieses Briefes mit unserm aufge—
drucktem Insiegel versiegelt.
Gegeben am Sonntag, St. Petri Pauli-Tag,
anno 1449.
au
sgßt
Der Bote, der diesen Brief überbrachte, ritt am oben
genannten Tage zum Spittler Thore herein, und hielt den⸗
selben in einem Futterale empor, das in höhnendem Ueber⸗
muthe und Mißachtung mit einem Strohkranze zugebunden
war, und wurde der Bote wie es sich geziemt empfangen.