Full text: Handbuch der vorzüglichsten Denk- und Merkwürdigkeiten der Stadt Nürnberg (1. Bd. - 2. Auflage)

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Juden, ihre Wohnungen hier aufzuschlagen, 
jedoch ist die Zeit, wann sie hieher gekommen, 
unbekannt. So viel weiß man indeß, daß, als 
im Jahre 1146 am Rheinstrom und in andern 
Gegenden die Verfolgungen derselben begannen, 
sich viele hierher geflüchtet. Zuverlässigere Nach⸗ 
richten über deren Existenz in Nürnberg gibt das 
dreizehnte Jahrhundert. 
Wie die Chronikenschreiber berichten, so 
waren zwischen dem zwölften und dreizehnten 
Jahrhundert die Juden in dem Besitze der schön⸗ 
sten Häuser auf dem Platze des jetzigen Mark⸗ 
tes, und ihre Synagoge stand da, wo jetzt die 
Frauenkirche Marien kirche) steht. Die Namen 
der Straßen und Plätze, die nach ihnen benannt 
wurden, sind noch nicht erloschen, so gibt es 
zum Beispiel gegenwärtig noch in der Stadt eine 
Judengasse, Judenhöfchen, Judenkirch— 
hof, und ausser der Stadt den Judenb ühl, 
einen großen mit Bäumen besetzten Platz, auf 
welchem viele Juden sollen verbrannt worden 
seyn. 
Schon in frühern, Jahrhunderten musten die 
Juden sehr große Drangsale erdulten. Unter 
allen Verfolgungen derselben zeichnete sich aber 
besonders diejenige aus, welche in Jahr 1298
	        
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