Volltext: Handbuch der vorzüglichsten Denk- und Merkwürdigkeiten der Stadt Nürnberg (1. Bd. - 2. Auflage)

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komischen Vorfall und theilte solche Gedichte sei⸗ 
nen Freunden mit, ohne daran zu denken, sie 
drucken zu lassen. Erst im Jahre 1790 bei Kai⸗ 
sers Leopolds II. Thronbesteigung, wo auch in 
Nürnberg mehrere Feierlichkeiten stattfanden, wur⸗ 
de sein erstes Gedicht öffentlich bekannt. Bei 
dieser Gelegenheit illuminirten die Rothschmiede 
das zwischen den Stegen gelegene Wirthshaus 
und die Menge der Schaulustigen war so groß, 
daß der eine dieser Stege unter seiner Last zu⸗ 
sammenstürzte, wobei sich, was zu verwundern 
war, kein Unglücksfall ereignete. Diesen Vor⸗ 
fall, wobei mancher komische Auftritt zum Vor⸗ 
schein kam, besang Grübel, und seine Freunde 
ließen dieses Gedicht gegen seinen Willen drucken, 
welches mit so vielem Beifall aufgenommen wur⸗ 
de, daß er sich endlich bewogen fand, seine Ge⸗ 
dichte nach und nach dem Drucke zu übergeben. 
So sehr auch in allen seinen Gedichten Witz, 
Laune und richtige Charakterzeichnung des Nürn⸗ 
bergischen Bürgerstandes herrscht, so sind doch 
dte beiden Gedichte: „das Kränzchen“ und 
„die Steckenpferde“ die gelungensten, und 
man kann sie mit Recht wahre Meisterwerke 
nennen, durch welche er sich die Dichterkrone 
erworben hat. Erst ein Jahr vor seinem Tode
	        
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