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und spaltete es an beiden Enden in vier Theile
und mit diesen fuhr er durch die gemachten Lö⸗
cher. Das Staunenswertheste war aber ein Feder⸗
messer, welches er 1606 dem Erzherzog Ferdinand
von Oesterreich zum Geschenk machte, das aber
zu beschreiben der Raum hier nicht erlaubt.
Noch in seinem 79. Jahr konnte er die feinsten
Sachen verfertigen.
Formschneider und Briefmaler hatte
Nürnberg schon im vierzehnten Jahrhundert. Die
Formschneider hießen so, weil sie in Holz For⸗
men schnitten, mit deneu man die Figuren auf
die Karten druckte, und die Briefmaler wur—
den so genannt, weil sie die abgedruckten Figu⸗
ren auf den Karten, welche man Briefe nannte,
illuminirten. Die Formschneider schnitten
nicht nur Figuren in ihre Formen, sondern auch
die Benennungen, was die Figuren vorstellten,
und so kann man sie als die Vorläufer der Ku⸗
pferstecher und Buchdrucker annehmen. Unter
die vorzüglichsten derselben im fünfzehnten und
sechzehnten Jahrhundert gehören:
Johann Sporer Gum 1473) gab die
Ars moriendi (Kunst zu sterben) in 24 Holz—
schnitten heraus. Er führte einen Sporn in sei⸗
nem Wappen.