18
4
Wenn er in die Stadt kam, hielt er sich
zum öftern bei einem Wagner auf. Die Leute
dieses Hauses weigerten sich einmal, ihm ein
Zimmer zu heitzen. Was thut er? Er nimmt
die Eiszapfen vom Dache und macht mit diesen
Feuer in dem Ofen.
Selbst nach seinem Tode wirkte er noch
Wunder. Ein junger Mönch, welcher bei dem
Leichnam des heiligen Sebalds stand, ergriff des
sen Bart und sagte: „Ei, du alter Greis, wie
manche Menschen hast du in deinem Leben be⸗
trogen!“ Plötzlich erhob der Todte seine rechte
Hand und schlug dem Mönch ein Auge aus. Mit
inniger Reue flehete dieser um Verzeihung seines
Frevels, worauf sogleich der Todte ihm sein aus⸗
geschlagenes Auge wieder einsetzte.
Weiter sagt die Legende: „Zu der Capellen
Sant Sebalds sindt drey gepachne prot oder
kuechen gepracht vnd geopffert worden, die
wurden durch drey leichtvertig personen von dem
Altare auß solcher Capellen entwendet, sagende:
Daß Sant Sebald nit hungert, so er doch
die drey kuechen so lang ungeessen hat liegen
lassen.“
Was geschah? diese Kuch en verwandelten