fullscreen: Hans Sachs

II. Die Wittembergisch Nachttgall. 
Man muß Gelt geben von dem Taufen, 
Die Firmung muß man von in kaufen, 
Zu Beichten muß man geben Gelt, 
Die Meß man auch umb Gelt bestelt. 
Das Sacrament muß man in zalen. 
Hat man Hochzeit, man geit in allen. 
Stirbt eins, umb Gelt sie es besingen. 
Wers nit wil tun, den tun sie zwingen 
Darnach kompt ein ersame Schar, 
Heist man zu teutsch die Romanisten, 
Mit großen Ablasbullenkisten, 
Richten auf rote Creuz mit Fanen 
Und schreien zu Frauen und Mannen: 
Legt ein! gebt euer Hilf und Steur 
Und löst die Sel aus dem Fegfeur! 
Bald der Gülden in Kasten klinget, 
Die Sel sich auf gen Himel schwinget. 
Wer unrecht Gut hat in seim Gwalt, 
Dem helfen sie es ab gar bald. 
Auch gebens Brief für Schuld und Pein. 
Da legt man in zu Gulden ein. 
Der Schalkstrick sein so mancherlei. 
Das heist mir römisch Schinterei. 
Fürbas merket von Bischöfen, 
Wie es zuge an iren Höfen. 
Auch wie sie umbgent mit dem Ban, 
Wie sie in bschweren und verneuren, 
Auch wie das arme Volk sie steuren. 
Auch mit dem Wilt und dem Gejeit 
Tunt sie in schaden am Getreit. 
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204 Firmung oder Firmelung ist die bischöfliche Einsegnung 
derer, welche das erste Abendmahl genossen haben. — 207 in, ihnen. 
— 208 geit, gibt. — 209 besingen, bei der kirchlichen Begleitung 
der Leiche. — 210d Romanisteen, Römlinge. Am Rande steht: Ablaß— 
krämer. O das Christus bald keme und jagt Kaufer und Verkaufer us 
dem Tempel. Matth. 21. — 246 Über den Ablaßhandel siehe Luther 
in Denkmäler 111, 2 S. 41 fl. — 251 bald, sobald. — 254 indem sie 
es für die Kirche nehmen. — 255 Ablaßbriefe. — 256 zu Gulden, 
guldenweise. — 250 sein, alte richtige Form der 3. plurt. praes. vgl. 
B. 432 und S. 23 Str. 25,6. — 253 zugehe. — 2757 Jaͤget wind 
Jeit, wie saget seit. Maget Meid ünd Getreide aus“tragen. 
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