Inhaltsverzeichnis: Das Hans Sachsfest in Nürnberg am 4. und 5. November 1894

II. Die 
Festtage 5 
Die Spieler im „Fahrenden Schüler“ waren: 
Der fahrend Schüler Lithograph Eduard Weindel, der 
Bauer Lithograph August Drescher, die Bäuerin Buchbinder— 
meister Johann Steinlein, und im Krämerskorb: Der ver— 
spielte Krämer Drahtzieher Georg Müller, Kratz-Els, die Krä— 
merin, Flaschner Karl Drescher, der Herr (Kaufmann) Bank— 
beamter Wilhelm Staab, die Frau Fräulein Wilhelmine 
Nachmann, Knecht Heinz Lithograph Michael Trapp, die Köchin 
Kaufmann Georg Stern. 
Sie alle verdienten den lauten, rauschenden Beifall, 
der den Aufführungen gespendet ward, nicht minder aber der 
Prolog, die verbindende Rede und das Schlußwort, eine 
ebenso gediegene als dichterisch vollendete Schöpfung des Rechts— 
rats Ferdinand Jäger, und der sie trefflich zum Ausdruck 
bringende Ehrenhold, Schanspieler Otto Veit. 
Die Presse*) sprach sich über die Aufführung auf das 
günstigste aus: 
„Den Ehrenholtd, welcher den Prolog, die Überleitung vom ersten 
zum zweiten Stücke und das Schlußwort sprach, hatte Herr Regisseur 
Veit übernommen. Die Wirkung war eine zündende, woran Dichter 
nuund Vortragender in gleichen Maße partizipierten. Die Wahl der 
Schwänke: „Der fahrend Schüter ins Paradeis“ und „der Krämers 
korb“ war eine äußerst glücktiche: beide erzielten einen großen drama 
tischen Effekt und lieferten für die Zuschaner einen wertvollen Beitrag 
zur Erkenntnis von Haus Sachsens Bedeutung. Beide Stücke könnten 
gerade so gut auch heute geschrieben sein und sind nicht im mindesteus 
veraltet. Die Darstellung —- Regie: Herr Direktor Reck war eine 
vorzügliche. Im „Fahrenden Schüler“ gab Herr E. Weindel die Titel 
rolle mit glücklichem Humor, Herr Johann Steinlein die Bäuerin mit 
durchschlagender Wirkung und Herr K. Drescher den Vauer mit unver 
kennbarem Talent. Auch die Rollen des „Krämerkorbs“ waren sämtlich 
gut besetzt. Am Schlusse wurden die Darstellenden stürmisch gerufen, 
und auch Herr Rechtsrat Jäger, sowie Herr Direktor Reck und Herr 
Veit mußten wiederholt auf der sehr geschickt ohne Vorhang 
arraugierten Bühne erscheinen. Um 3 und 5 Uhr wurde die Anf 
führung mit gleichem Erfolg wiederholt.“ 
Fränkischer Kurier Nr. 568.
	        
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