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Kaspars Wegführung.
2. „Wie es dunkel wurde, sah er wieder Grünes vor sich.
Der Boden war den Tag über eben gewesen. Der Mann legte ihn
auf das Gesicht und er schlief ein. Als er erwachte, war's noch
finster, er fühlte Kälte und zum ersten Male Nässe . .. jetzt wisse
er, daß es geregnet habe, doch sanft; denn er hörte kein Plätschern.
Dies ist überhaupt im Walde, wo er wahrscheinlich lag, selten der
Fall.“ O.
3. „Der Mann“ ist allmählich gesprächiger geworden, wie Kaspar
uns S. 253 ff. erzählt hat, der Regen aber allmählich nässer. Daß
man aber von Neumarkt nach Nürnberg Wälder passiert, ist
bollkommen richtig.
XLIII. Zweiter Tag. Laufstunde, es geht sich schon leichter.
2. „Noch ehe es tagte, hob ihn der Mann auf, und er mußte
wieder gehen. Er sah kein Hinderniß im Wege, wie etwa von
Bäumen, nur Grünes. Als es helle geworden, war der Boden nicht
mehr so grün, sondern weißer und mehr glatt (eben); nur hatte er
Gruben. Den zweiten Tag setzte er sich recht vielmal nieder und
wurde von dem Manne stets durch das Versprechen schöner Pferdchen
bei seinem Vater wieder aufgetrieben. Gegen Abend besserte sich das
Kopfweh etwas, das Gras, das er jetzt deutlich sah, ging ihm bis
über die Knöchel herauf; er glaubt Blumen daran gesehen zu
haben.“ O.
3. Kaspars gelehrte Dienerschaft hat (S. 266) nachträglich das
grüne Gras kahl abgemäht und die Blumen unbarmherzig ausgerauft,
was wir nur loben können.
LXIV. Dritte Nacht. Zweites Nachtlager im Freien, es
regnet aber nicht.
2. „Wieder legte ihn der Mann, als es dunkel, auf das Gesicht
nieder in's feuchte Gras (der lebenslängliche Rückenlieger wird per—
manenter Bauchlieger), welches das ganze Gesicht verhüllte. Dies
war ihm wegen der Feuchtigkeit und des starken Geruchs recht pein—
lich, und er versuchte oft aufzustehen, aber er konnte nicht.“ O.
3. Mit dem Anbruch der dritten Nacht lagerten sie sich aber—
mals im Freien auf der Erde; diesmal schüttete zwar der Himmel