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kinge Menschliche Heileund Jesse Zweiglein als ein elen⸗
des Menschen⸗Kindlein anzusehen / so schlecht und demuͤtig
da lieget / in einem elenden Stall! Nicht ohne ist es wol / die
menschliche Bloͤdigkeit / wann sie dieses alles so oben hin an⸗
sihet so moͤchte sie sich nicht unbillich mit den Gedancken an
diesem unansehnlichen Zustand stossen / und vielleichten sa⸗
gen und klagen: Sehet welch ein Menschist das? Soll die⸗
ses ein GOtt / soll dieses ein Himmels Koͤnig / ein Sohn
Gottes / uñ das Heil des gantzen Menschlichen Geschlechts
sein? Gleichwol muͤssen Andacht⸗volle Seelen sich von sol⸗
chen kitzlich und kluͤglenden Welt⸗Gedancken bey diesem
Gottheits Geheimnuͤs nicht betaͤuben lassen / sie muͤssen
ohne allen Scheu / ohne allen Zweiffels⸗Anstoß sich zu sei⸗
nem Stall⸗Bettlein hin nahen / sie muͤssen als eine ange⸗
nehme Gabe mit nehmen andaͤchtige und demuͤtige Ge⸗
dancken / und das schoͤne Glaubens⸗Gold / da mag alsdann
wol eine von IEsus⸗Liebe glimmende und heiß befamm⸗
te Seele dieses sehnende und Liebe⸗volle Klagen und Sagen
ausschuͤtten: Wie mein liebstes JEsulein / du Himmels⸗
Koͤnig! wohin ist es doch kommen? wohin hat dich doch dei⸗
ne Liebe bewogen? daß du dich so von deinen lieblichen Him⸗
mels Wohnungen / zu uns in das Leidens Thal / in daͤs E⸗
lends⸗Thal / in das Angst⸗Thal abgelassen? daß du ewi⸗
ges / selbst staͤndiges / und von Ewigkeit gezeugtes GOttes
Soͤhnlein / dich nun auch als ein Gott⸗gemenschtes / und
dem Geschlecht nach / als ein liebliches Jesse⸗Zweiglein
und Davids⸗Soͤhnlein schen und finden lasses. Ach O
Geheunnuͤs voues Gnaden Kindlein IEsuĩ wie unmaͤß⸗
lich ist deine Liebe ? wie tieff ist deine Demuth? da lieget die
Gottheit in die Menschheit eingehillet / ein Stall ist das
Pomp⸗und Einzugs Lofament diesesSeelen labende wn
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