Metadata: Die neue Zeit

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wo Joseph in seine Korrespondenz vertieft saß und 
Friedrich mit kalter Gleichgültigkeit grüßte. 
Der alte Willmer streckte auf der Schwelle des 
Privatkontors Rottmann die Hände entgegen. „Es 
ist Zeit, daß Sie wiederkommen.“ 
„Ja, alter Freund? Dann ist es gut. Siehst 
Du, Anne, da ist auch Platz für einen fleißigen 
Arbeiter. Wie ruhig es hier ist. Glaube, das tut 
gut, das ist nötig nach dem Kriegsgetümmel der 
letzten Jahre. — Nun, Joseph?“ Er zog den Sohn, 
der eintrat, zu sich. „Glaubst Du, wir drei fleißigen 
Leute werden es schaffen?“ 
„Ja, Vater!“ 
„Nun seht, Kinder, wie schön das ist; die Ein— 
tracht, der Wille und der Glaube. Was meinst Du, 
Anne, hat Mutter wohl das Mittagsbrot fertig? 
Wie, Willmer, Sie wollten heute in Ihr Wirtshaus 
gehen? Das gibt es nicht. Die Heimkehr des Chefs 
muß gefeiert werden. Kommen Sie, Willmer, 
kommt, Kinder.“ 
Und im Anne eingehakt, erstieg er die alte 
Steintreppe und betrat die Wohnstube. 
Josephine kam ihm entgegen und sah ihn innig 
an. „Grüß Gott, Sebastian, grüß Gott wieder 
zu Haus.“ 
„Jetzt heißt's, sich gemütlich einspinnen, Mutter.“ 
Er küßte sie auf die Stirn, unter der ungläubige 
Augen ihn ansahen. 
Rottmann hatte wirklich keinen anderen Wunsch 
für den Augenblick, als in stiller Zurückgezogenheit 
dem eigenen Geschäft und der Familie zu leben.
	        
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