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Ob dieser Heilige zur genannten Zeit gelebt habe, ob,
wie andere angeben, derselbe schon 801 gestorben, und mit—
hin nur sein Gedächtniß, sein Andenken zu jener Zeit wie—
der erneuert worden sei, ob er ein Einsiedler, ein Bauer ge—
wesen, und Säe-wald geheißen habe, weil durch ihn der
Wald angesäet worden sei, ob er ein Prinz aus Dänemark
gewesen ist, als solcher wird er auch in der Bulle Mar—
tin V., durch welche er im Jahre 1424 heilig gesprochen
wurde, aufgeführt, mag dahin gestellt bleiben, genug der Hei—
lige und seine Wunder waren da, und mit ihnen auch die
Gläubigen, welche zu ihm selbst, zu seiner Ruhestätte wall—
fahrtend, Ruhe für Herz und Gewissen, Heilung für Gebre—
chen des Leibes finden wollten.
Hatte nun der Name der Stadt schon einmal daraufge—
führt, ihre Gründung in die Zeiten der Römer zu versetzen,
und ein Neroberg daraus zu machen, so gab eine andere
Wort-AAehnlichkeit Gelegenheit zu einer zweiten Aufstellung,
die aber ihrem Wesen nach eben so wenig erweislich ist, als
die erste.
Das Land zwischen dem heutigen Tyrol und der Donau,
das spätere Bavaria, hieß bei den Römern Noricum, die
Einwohner desselben Noriker. Denselben Namen, deutsch:
das Nordgau, führte auch im Mittelalter die Gegend am
linken Ufer der Donau, den Altmühlgrund herauf bis an die
Gränze von Franken, die Herrschaft der bayrischen Herzoge—
aber erstreckte sich weiter ostwärts bis tief in die Oberpfalz
hinein. Gerade dort, wo das Nordgau und' die Pfalz an
Franken stießen, im östlichsten Winkel desselben liegt Nürnberg.
Damals nun, als die Schwärme der Hunen das südliche
Deutschland überflutheten, sollten auch die Noriker aus ihren
alten Wohnsitzen vertrieben worden, und weiter nordwärts
gezogen sein; ein Theil derselben habe sich an der Pegnitz
niedergelassen und die Stadt Nürnberg gegründet. Der
Nürnberger aber unterscheidet sich strenge von dem Bayern
