xdd. 3.
Sehnliche Abscheidens⸗Lust.
einen Schatten zu nennen pflegen: und entstehet der⸗
selbe daher / wann ein leuchtender Koͤrper / sein Licht
auf ein dichtes Ding fallen laͤsset / welches keinen Glanz
durchdringen laͤsset / ale die Erde / Stein / Holz / und
dergleichen / verschmindet aber Augenblicklich / bey
Entziehung des Lichtes; und diesem / so gar nichtigen
Schattenwerk vergleichet der Geist unser Leben /
Jahre / Tage/ uns selbsten. Und hat jsenes Edle Ge⸗
müth seiner fluͤchtigen Sterblichkeit sehr artlich sich er⸗
innert / wann er uͤber eine gemahlte Sonnen⸗und
Sand Uhr / dieses einige Wort schreiben lassen /
sumcus! nemlich; wir seynd: Erd und Schatten!
Wir lassen demnach den vergaͤnglichen Schatten
immer hinfahren / und schicken unsere Gedanken / und
allezeit denkende Seele / auf das allerselbststoͤndigste /
allerbestaͤndigst ewige und einige wahre Mesen: Du
ERR / bleibest wie du bistz und deine Jahre neh⸗
men kein Ende. OGoͤttliches Wesen! O ewigblei⸗
bendes Wesen! O Wesen ohne Ende! a Ich werde
seyn der ich seyn werde! So beschreibet sich dereee
sentliche
a MN vSic legiturin hodierno codice pun-
Qttato, juxta communem judæxorum & Christianorum
——
tatem, immutabilitatem, ita ut solus DEIUS dicere possit
SUM! Est enim ipse omnis Essentiæ fons, eleganter loqui-
tur Sebast Munsterus, not. in h.. Interim Sociniani, quibus
more suo se adjungunt Remonstrantes, non de DFI essentia,
sed voluntatis & veritatis ejus constantia, hoc explicant,
poterit legi Crellius de attribut. §. 77. Episc. vol. I. part. 1.
p.m. 231. Limborch. Theol. Christ. p.m. ji. Quibus pro
ririli sese opponit Rivetus, comment. h.l.