Objekt: Die Metallspielwarenindustrie und der Spielwarenhandel von Nürnberg und Fürth

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die Nürnberger im befonderen beziehen, zumal da er fpäter 
jagt: „S3 find aber wegen Verfertigung Jolcher und anderer 
faft unzählbarer artig, Fünftlich und wohl gemachter Spiel 
und Dockenwaren infonderheit die AWNugsburger und Nürn- 
berger berühmt, al8 fajt die ganze Welt damit anfüllen.“ 
In Jeiner weitjcdhweifigen Befchreibung Ddiejer Spiel= und 
Dockenwaren zählt Weigel mechanifcdhes Spielzeug, Puppen 
und Puppenftuben, aus Wachs boffierte und mit Fellen über- 
zogene Tiere u. f.w. auf, jedoch feine Blechfpielwaren. Die 
leßteren find jedenfalls infolge des niedrigeren Standes der 
Technik der Metallbearbeitung jelten gewefen, find aber den- 
noch vorgefommen, denn in der Ordnung des Nürnberger 
lajchnerhandwerk® Heißt e8 unter den Arbeiten, die die 
lajchner Macht haben jollen zu thun „allerhand Docken 
und Kindleinswar, von weißem Blech und angeftrichen“. 
Außer den Drechslern machten auch die anderen Ge- 
werbe, welche Holz bearbeiteten, Spielwaren. Die großen 
Puppenhäufjer aus dem 17, Jahrhundert, die in dem Germa- 
nijhen  Mufeum ausgeftellt find, find ohne Zweifel die 
Arbeit Nürnberger Schreiner, wenn wir auch in der 
Schreinerordnung nichts von Dodenwaren erwähnt finden, 
Sin den Schreinern verwandtes Gewerbe, die Weißnacher !), 
welche zum Unterjchied von den Schreinern nicht leimen 
durften, fertigte ebenfall8 Spielwaren, wie Brettjpiele, 
Schachteln, Nähpulte u. |. w.; ihr Name rührt davon her, 
daß fie ihre Fabrifate nicht bemalen durften, fondern weiß 
laffen mußten, denn das Bemalen war dent Handwerk der 
Wismutmaler vorbehalten. Dieje Wismutmaler waren alfo 
diejenigen, die dem Spielzeug die Vollendung gaben, die es 
fertig machten; in Thüringen haben fich, wie Sar 1ach- 
) Nicht zu verwechfeln mit den Sarnbleichern, die in Mittel: 
Franfen ebenfalls Weihnmacher hießen.
	        
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