Volltext: Kummeri Verba Valedictoria, Das ist: Kummerische Trost-Predigt von Kümmernussen

36 Christlicher 
keit s daß man nicht anders / als diesen Ausgang besorgen 
muste. Doch hat er Dienstags sich wieder ein wenig erholet / 
aber am Mittwoch sezte es nechmal mit grosser Vehemenz 
an / daß er erligen muͤssen / und hat sich nicht nur das Gehoͤr 
verloren / sondern es hat ihm auch die Sprach in etwas ver⸗ 
—X vernehmlich 
reden konnte. Am Donnerstag fiel er von einer toͤdtlichen 
Schwachheit in die andere / daß Verstand und Gedaͤchtnus 
sehr abgenommen / und wiewol die L. Seinigen insgesamt 
und besonders Herrn Widers Ehrw. als Haußherr an 
moͤglichster Sorg / Rath / Wolthat / Pfleg und Wart / wie 
zu keiner Zeit / auch damaln nichts verabsaumet / sondern 
an naͤchste vornehme Ort um diensame Arzney geschickt / die 
koͤstliche selbstgehabte Hausmittel gebrauchet / und weiters 
nach Nuͤrnberg oder Weissenburg zu schicken willens gewe⸗ 
sen / hat doch eines theils nichts gefruchtet / und anders theils 
der Seel. Herr weitere Umfrag und Bemuͤhung offt instaͤn⸗ 
dig verwehret / und abgebetten. Immittels war er sehr ge⸗ 
dultig / nahm auch den zugeschrienen troͤstlichen Zuspruch 
(den er bey gesundem Leib mit bittlichen vielen Worten be⸗ 
stellet) begierig an / und bezeugete / daß er JEsum bey sich 
im Herzen habe und behalte / neigete also mehr und mehr sich 
zum seeligen Sterbstuͤndlein / steng an mit brechendem Othem 
starck zu ziehen / welches fortgewaͤhret bis Freyt ags fruͤhe / da 
er zwischen Vier und Fuͤnf Uhr / unterm Beten und beyseyn 
derer Herren Tochtermaͤnner und mehrer der L. Seinigen / 
auch benachbarten Mit Christen / nach empfangener prie⸗ 
sterlichen Ausseegnung / in wahrem Glauben an JEsum 
Christum / seelig eingeschlaffen / nachdem er gelebet z0. Jahr 
im ledigen: 25. im eh und 20. im Wittwer ˖ Stande / also in 
allem 75. Jahr 2. Monat 6. Tage ꝛc. 
Nun
	        
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