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Finanzwesen
Bis Ende 1909 war der gesamte Anlehensbetrag durch Ausgabe von Schuldverschreibungen
begeben; hiervon sind 14 000 000 M mit 359, 43 00 000 M mit 496 zu verzinsen.
Eine Erweiterung des Anlehens soll nicht mehr stattfinden, zur Deckung der Kosten für
anvollendete und neue Unternehmungen vielmehr nach Beschlüssen der städtischen Kollegien vom
18. und 22. März 1910 ein vom Jahr 1010 an laufendes, neues Anlehen zur Aufnahme gelangen.
Die Schuldentilgung des 1901,/1900 er Anlehens beginnt:
aus 10 o0oo 000 M im Fahre 1012, aus 6 000 ooo M im FJahre 1016,
7 ooo ooo 1913, „G6ooo ooo, 1917,
5 ooo ooo, 1914, „S500o ooo, 19l8,
„3000 0o00o 1918, „IoO oOoo ooo,1191909.
Die seit dem Jahre 19002 angefallenen Tilgungsraten sind verzinslich angelegt und werden zur
Schuldheimzahlung jeweils mitverwendet.
Über den Stand der Generalkredite, der Einnahmezuflüsse und die Verwendung der Mittel
dieses Anlehens gibt die Übersicht auf S. 407 Auskunft.
Der angesammelte Tilgungsfonds betrug Ende 1910: 3155 630 4.
Neues Anlehen von 1010 und ff. Die hiesigen städtischen Kollegien haben unterm 18.
and 22. März 1010 beschlossen, zur Bestreitung der Kosten für begonnene und neue Unter—
aehmungen, wie Ausdehnung der Wasserversorgung, Kanal- und Straßenbauten, Erweiterung
des Gas- und Elektrizitätswerkes, des Vieh- und Schlachthofes, der Straßenbahn usw. ein in
den Jahren 1910 bis 1915 in Teilbeträgen zur Ausgabe gelangendes Gesamtanlehen von
10 ooo ooo M aufzunehmen und hiervon im Jahre 1010 den Teilbetrag von 6 ooo ooo .M durch
Ausgabe von 49igen Schuldverschreibungen zu begeben.
Diesen Beschlüssen hat die Kgl. Regierung von Mittelfranken, Kammer des Innern, durch
Entschließung vom 26. März 1910 gemäß Artikel 61 bis 65 der Gemeindeordnung die staats—
aufsichtliche Genehmigung unter der Auflage erteilt, daß der Ausführung der einzelnen Unter—
nehmungen jeweils besondere Behandlung und Beschlußfassung des Magistrats und Gemeinde—
kollegiums vorausgeht und über die alljährlichen Schuldaufnahmen und deren Verwendung
anter Vorlage der bezüglichen Beschlüsse der städtischen Kollegien und der einschlägigen Akten
die erforderliche Genehmigung der Aufsichtsbehörde rechtzeitig eingeholt wird.
Die Begebung der Schuldaufnahme 1910 mit 6 ooo ooo AM erfolgte nach Zustimmung
des Kgl. Staatsministeriums des Innern vom 13. April 1910 in 4igen Schuldverschreibungen.
Zur Übernahme dieses Anlehensbetrages waren von verschiedenen Bankgeschäften An—
zebote eingelaufen; den Zuschlag erhielt für das Höchstgebot von 100,3296 ein Bankkonsortium,
bestehend aus der Kgl. Hauptbank Nürnberg, der Bayer. Bank für Handel und Industrie, Filiale
Nürnberg, der Bayer. Disconto- und Wechselbank, A.G., der Nürnberger Filiale der Dresdner
Bank, der Pfälzischen Bank, der Vereinsbank Nürnberg, der Bankfirma Anton Koh n Nürn⸗
berg, der Direktion der Disconto-Gesellschaft in Berlin, der Bayer. Hypotheken— und Wechsel—
bank in München, der Bayer. Vereinsbank in München, dem Bankhaus Merck, Finck & Co.
in München und dem Bankhaus L. und E. Wertheimber in Frankfurt a/M.
Die ausgegebenen Schuldbriefe dad. Nürnberg, den 30. April 1910, sind eingeteilt wie folgt:
Lit. ANr. 1-0 220 - 220 Stück zu 5000 M1 I0OO ooo
B I1-V1 200 - 1200 200 „ *240 000,
C, 1-1 800 - 1800. „1000 * 1800 00 „
De, 1-1060 - 1000 6560 550 00,
— 12600 600 20 12000
„, 1-500 ⸗ 6500 100 —850000,
Beigegeben sind halbjährliche Zinsscheine für die Zeit vom 1. August 1910 bis zum
1. Februar 1920 und weitere Zinsscheinanweisungen.
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