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Anmerkungen, Ergänzungen und Nachweife,
nit gemaint fein. Begeren derwegen gant gnebiglihen, Shr wöllet den unfern,
und fonderlihen briefszaigern, das fie möchten ein anzal Müftung, als ein
Sechs oder Achthundert Hagken und aintanfend Spieß umb8 gelt zu befomen,
güitlidh geftatten, und auf unfere coften berausfüren Taffen, Cu au alfo
nadpeurlid und gutwillid erzeigen, wie wir uns zu Euch günftigelich vertröften,
und e$ au hinwider in difen und andern Kinftigen fellen, in gnaden erfennen,
Und möchten Cud) [olhs$ gnediger meinung nit bergen, dero gewirigen antwort
begerende: Datum Craylsheim DinftagsS nad Mattbie 1. Martii Anno 52.
Den Erfamen und weifen unfjern Vieben befondern
Burgermeifter und Rath der Stat Nürmberg“.
(Spätere Dokumente.)
2, Bericht des Nürnberger Rates, datiert vonı 5. uni 1553 an alle
Kurfürften, Fürften, Grafen 1t. 1. mw. des Reiches:
‚Ming Erbarn Raths der Stat Niürmberg Beftendiger warbafiter Bericht, der and:
friedbrücdhigen Empsrung, vheindlider thaten und handlungen, fo Margarai
Albrecht zu Brandenburg 20. der Jünger, wider ainen Rhat und gemelte
Stat Nürmberg, au derfelben Underthan und verwandten, Im 1552 und
1553 SJaren gebt hat. Mit verantwortung etlicher erdichter unerfindlicher
Beichrayung und verunglimpfung der bailigen Chriftliden Religion, und anderer
faden halben.‘
Der Kat will durch diefes gedruckte Nıundfehreiben dur einfache Erzählung des Sach:
verhaltes barlegen, welde unreHtmäßigen und ehrenrührigen Behauptungen eine von dem
Markgrafen gegen Nürnberg gerichtete und publizierte Schrift enthält. Schon vor feiner
leßten Gewaltthat habe der Markgraf wiederholt feinem Widerwillen gegen Nürnberg
Ausdruck gegeben. So habe er nürnbergifhe Unterthanen, die an der Srenze feines
Schiete8 gewohnt, mit völlig ungefeßliden Steuern belegt, Habe folde, die fiH zu
zahlen weigerten, Überfallen, aus den Dörfern fortidhleppen und gefangen feben Iaffen.
€$ wird dann das (auf der vor. S. im Wortlaut mitgeteilte) Schreiben des
Markgrafen beigefügt. Der Nürnberger Rat Habe Hieranf dem Markgräflighen Befebhl8z
haber mündlich feine Zufimmung zu dem Einkauf der Waffen gegeben und au dem
Markgrafen felbft in verbindkichfter Weife fOriftlich mitgeteilt: Daß allerbings$ ein
Verbot vom Kate ergangen fei, für jeßt Feinerlei KriegSrüftung nad außerhalb zu
berfaufen. Da aber der Markgraf, wie er verfichert, joIhe Rüftung „wider unbverfhuldte
Berwaltigung‘“ begehre, fo wollten fie ihr an den zu madhenden Cinfäufen nicht
hindern. (Datiert 5. März 1552.)
Obwohl nun, fährt der Nat in feinem Schreiben fort, e$ feit älteften Zeiten
Sitte ft, und obwohl erft in der Goldenen Bulle Kaijer Karls IV. e8 verfündigt
worben, daß Feine offene Feindihaft und kein Angriff erfolgen dürfe, bevor nicht der
Angreifer den Orund feiner Bejhwerden verkündet und, wenn keine Aboftelung der
Befchwerden erfolge, drei Tage vorher an den zu befriegenden Landesfürften, ober an
bie Stabt, eine förmlie „CEntiagung‘“ gefbict habe, — fo habe ich doch ber Maryt-