— 63
heh
de
i
peh
ect
mn
pj
ss
l
ce
hey
ger
sI⸗
4j
spP
i
—
—sep
si
dh
jg
1000 Schafe in den Reichswald bei Nürnberg treiben zu dürfen.
Es war auch wohl meist nicht sowohl die Sorge für die Schonung
des Waldes an sich, aus welcher solche kaiserliche Verordnungen her—
oorgingen, als vielmehr die Rücksicht auf den Wildstand, weil solcher
durch das Umhertreiben der Schafe und durch die Hirtenhunde beun—
ruhigt wurde. Denn oberstes Gebot war alles, was der Jagdlust
der Großen zu gute kam.
Übrigens war gerade Nürnberg dafür berühmt, daß von da die
Kunst des Aufforstens ausging. Schon um die Mitte des 14. Jahr—
hunderts berichtet Ulman Stromer in seiner Nürnberger Chronik:
„Anno domini 1368 da hub man an den walt zu seen bei Lichtenhof
und darnach fil hundert morgen, die man da geseet hat.“ Anordner
dieser Aufforstung war des Chronisten Bruder Peter Stromer.
Fin viel mannigfaltigeres und lustigeres Aussehen muß wohl jener
zroße Teil des Nürnberger Reichswaldes, der jetzt ausschließlich mit
Föhren bestockt ist, in alten Zeiten geboten haben, als gemäß der
durch die strengen Vorschriften der Forstwissenschaft und durch die
Eingriffe der Forstpraxis noch nicht gestörten, natürlichen Entwicklung
noch überall Laub- und Nadelhoz unter einander gemischt dem
Boden entwuchs. Durch die nach den vielen Verheerungen vor—
genommenen Aufforstungen hat dann allmählich der Nürnberger
Reichswald jenes Aussehen erlangt, wie es uns bekannt ist. Die
große Veränderung ist aber weit rückwärts zu suchen, denn schon
im 16. Jahrhundert schreibt Sebastian Münster in seiner Kosmographie
(gedruckt 1544): „Der große Wald bei Nürnberg, der Harzwald zu
Nürnberg genannt; er grünt alleweg Sommer und Winter, und legt,
dieweil er aufrecht steht, nimmer sein grünes Kleid ab.“
Auch das nasse Element im Reichswald stellte sich vormals
anders und reicher gestaltet dar als gegenwärtig. Der Teiche, welche
so viel zur Belebung und Verschönerung der Landschaft beitragen,
gab es im weiten Revier des Reichswaldes dereinst viel mehr als
jetzt. Bei den vielen und langen Fastenzeiten, welche sich die Menschen
der vorreformatorischen Zeit von der strengen Frau Mutter, der
Kirche / auferlegen ließen, hatten dieselben für die Stadt noch eine
besondere Wichtigkeit. Verschwunden sind die Gauchsweiher,
östlich von Fischbach; verschwunden ist der Wasserspiegel des großen,
an Umfang den Dutzendteich überragenden Königsweihers, nördlich
vom Kloster Pillenreuth, mit den sich ihm anreihenden fünf weiteren
Teichen, berühmt geworden durch die Schläge, welche Markgraf
Albrecht Achilles durch die Nürnberger allda empfangen; verschwunden
sind ferner auch die vier Teiche, welche sich einst zwischen dem
Valznerweiher und dem Glaishammer befanden. Vorhanden ist noch