fullscreen: Berichte über die Bayerische Landes-Industrie-, Gewerbe- und Kunst-Ausstellung zu Nürnberg 1882

193 — 
schiedensten Stabeisensorten, teilweise von vorzüglicher Qualität fabriziert 
und in den Handel gebracht, bis mit dem Eintritte des Hohofenbetriebes, 
voraus bei den k. Hüttenwerken die Eisengiesserei, Roheisenproduktion, 
Puddlings- und Herdfrischerei sorgfältige Pflege fand. Die reichen Wald- 
ungen der Oberpfalz lieferten bestes und billiges Holz, meist auf magerem 
Boden gewachsenes Kiefernholz, zur Verkohlung, die vörhandenen Wasser- 
kräfte der Naab, Vils und ihrer Seitenbäche die Kraft zum Betriebe primi- 
tiver Räderwerke für Kastengebläse, Wassertrommel-, Balg- und Zylinder- 
gebläse, Pochwerke, Hammerwerke, mechanischer Werkstätten, woraus Ver- 
dienst und Wohlhabenheit der sonst armen oberpfälzer Bevölkerung, die 
zumeist nur auf ihre Glasschleifereien, Waldarbeit und kärglichen Ackerbau 
angewiesen war, erwuchs. 
Als im Anfange der 1850er Jahre durch belgisches Kapital die Maxi- 
milianshütte bei Burglengenfeld im Sauforste eine grossartige, nach den damals 
neuesten Erfahrungen mit Puddlings- und Schweissöfen, Dampfhämmern und 
Walzwerken ausgestattete Eisenwerksanlage auf Grund der im Sauforste 
von Fikentscher und Anderen betriebenen Braunkohlen-Gruben tertiärer Ab- 
lagerung entstanden war, da eröffnete sich für die oberpfälzer Eisenberg- 
werks- und Hüttenindustrie ein neues Absatzfeld für Roheisen, erblasste 
aber der leuchtende Stern der Hammerwerksproduzenten durch die Gross- 
industrie der Maximilianshütte- Walzwerke. Die noch übrig gebliebenen 
Stücköfen wurden erhöht und erweitert in Hohöfen und, als durch das Ver- 
dienst des hervorragenden Eisenhüttenmannes Fromm aus Düsseldorf, unter 
Einführung geeigneter Trockenöfen für Braunkohlen, wesentliche Verbesser- 
ungen und allmählich eine bedeutende Vergrösserung der Puddlings- und 
Schweissöfen sowie der Walzwerksanlagen eingetreten und alsbald dem 
Fabrikate dieses Werkes Ruf und Absatz verschafft war, hatten fast die 
sämtlichen königl. und Privateisenwerksbesitzer nichts Eifrigeres zu thun 
‘1855), als ihren Hammerwerks-Betrieb zu verringern oder gar einzustellen 
und mit aller Kraft sich auf die Roheisenerzeugung zu werfen; Anfangs 
wurden auch sehr hohe Preise erzielt und warfen sämtliche Werke erheb 
lichen Gewinn ab. 
Doch auch dieses glückliche Stadium dauerte nur wenige Jahre. Die 
Maximilianshütte erwarb von Grafen Poninsky die reichen Eisensteingruben 
Siebeneichen, Lobenhof, Annaberg und Etzmannsberg bei Sulzbach, baute 
3 Koks-Hohöfen in Rosenberg bei Sulzbach, produzierte unter der Gunst 
der Ende der 50er Jahre ausgebauten Ostbahnen mit westphälischem und 
böhmischen Koks-Roheisen , womit sie alsbald ihren ganzen Bedarf für ihre 
Walzwerksfabrikate, (Schienen, Laschen, Handelseisen etc.) deckte. Hiemit 
endete nach wenigen Jahren die allerorts aufgethane Roheisenproduktion 
der kleineren oberpfälzer Hohöfen, die bis auf wenige verschwanden. 
Weiherhammer erhöhte 1856-—1858 seine Giesserei-Produktion sehr 
wesentlich durch den Betrieb zweier Holzkohlenhohöfen, Vergrösserung und 
.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.