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der Burg. Auf der sog. Freiung sind in der Maucrbrüstung zwei
Hufeisen cingehauen, den Ort zu bezeichnen, von welchem aus die
Sage den Eppelein von Gailingen den Sprung über den Stadtgraben
ins Freie antreten läfst. Der hohe, 4eckige Thurm neben der Kai-
serstallung, der Lug-ins-Land (erbaut 1367), bildete in alter
Zeit den Abschlufs der städtischen Befestigung und beherrschte die
burggräfliche Burg, welche vor der Kaiscrburg stand. Als letztere 1420
durch Layminger zerstört worden war und die Stadt die Trümmer
und den Platz nebst den burggräflichen Rechten erworben, wurde 1494
ein Kornhaus hier erbaut, das unter dem Namen „Kaiserstallung“
jetzt als Kaserne dient. Die Aussicht von den Zimmern der Burg,
von der Freiung, von dem rundem Thurm aus ist trotz der geringen
Höhe des Burgfelsens sehr schön. Einerseits die Stadt mit ihren
Dächern, Schornsteinen und Thürmen direkte zu Fülsen, anderseits
das freie Feld, in der Ferne durch Gebirge abgeschlossen, bilden
ein Panorama, das um so werthvoller ist, als man um seinetwillen
keinen hohen Berg zu ersteigen braucht.
Zu den Sehenswürdigkeiten der Burg gehört noch die male-
rische Hasenburg, d. h. cine Vorburg, Burghut, der Herren v. Hasen,
dann der tiefe Brunnen. Auf den die Burg umgebenden Bastionen ist
ein Garten angelegt.
9. Das Ratlhhaus. Ueber den älteren Bau des Rathhau-
ses liegen zuverlässige Mittheilungen nicht vor. Wie anderwärts, be-
stand dasselbe aus einer Reihe wol nach und nach durch die Stadt
erworbener Bürgerhäuser. Der Theil, worin der grofse Saal liegt,
mag aus der Zeit Ludwigs des Bayern stammen, dessen Reliefbild
im Innern angebracht ist. Der mächtige Saal scheint vom Beginn
an die hentige Gröfse gehabt zu haben, und es ist wohl anzunehmen,
dafs auch die Decke eine ähnliche Bogenconstruktion zeigte, wie
jetzt, nachdem mehrere Kirchen des 14. Jahrhunderts in Nürnberg
init solehen Decken verschen sind. Kinige daranstofsende Theile
zeigen die charakteristischen Formen vom Schlusse des 15. Jhdts,,
theils in höchst glänzender Ausstattung, theils in grofser Einfachheit.
Vom Beginne des 16. Jahrhunderts ist die Ausmalung des Rathhaus-
<aales nach Dürers Entwürfen, vom Jahre 1613 und dem Meister
Hans Wilhelm Böheim die Decke und der grofse Leuchter in der
Mitte (die 2 kleinen sind vor zwei Jahren nach Entwürfen von Prof.
Wanderer gefertigt). Im Jahre 1616 begann Eustachius Holzschuher
den Neubau des Rathhauses, welchem ohne Zweifel alle älteren Theile
nach und nach zum Opfer fallen sollten, mit Ausnahme wol! des
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