Metadaten: "Als Nürnberg freie Reichsstadt war"

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Diener Dionisio geschafft, denselben Gästen den Wein, 
so er gehabt, zu reichen, das aber der junge Dionisius, 
dieweil er die Nacht davor, aus zugefallen Durst, 
solchen Wein ausgetrunken hat, zu thun geweigert. 
Den hat Sct. Sebald zu etlichen Malen angehalten, 
seinen Geboten zu leben, also ist Dionisius zu der 
Legel, darin der Wein gewest, kommen, und hat die 
so reichlich und voll mit Wein befunden, daß er in 
Deffnung derselben Legel allenthalben mit Wein be— 
sprengt worden ist, darob sich die Menschen hoch ver— 
wundert, und ihn für einen heiligen Mann, aus deß 
Fürbitt der Allmächtig solche Mirakel gewirkt, haben 
gehalten. 
Auf ein andere Zeit, als der heilig Set. Sebald 
etwoviel Menschen das Wort Gottes gepredigt, hat sich 
in Mitten des Volks ein Ketzer empört und freventlich 
geredt, daß alle Lehre des heiligen Sct. Sebalds falsch 
wäre, und auf solchem freventlichen Irrsal vor allem 
Volk verharrt, deshalben Sct. Sebald zu Gott dem 
Allmächtigen geruft, und ihn demüthiglich gebeten hat, 
daß er ein Zeichen vor allem Volk wirken wolle, durch 
welches der christlich Glaube um so mehr bestättiget 
werden möge. Zu Stund hat sich das Erdreich auf— 
gethan, und in Angesicht alles Volks denselben Ketzer 
bis zum Hals verschlungen. Und als er für und für 
unter sich gesunken, ist er in sich selbst geschlagen, hat 
seinen falschen Irrsal bekannt, und mit lauter Stimm 
zu Sct. Sebald geruft, Gott für ihn zu bitten, mit 
dem Zusagen, daß er hinfüro dem christlichen Glauben 
anhangen wollt. Also ist er wiederum durch Fürbitt 
Set. Sebalds auf das Erdreich erhebt, und von solcher 
göttlichen Straf gnädiglich erlediget worden. Von diesem
	        
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