4260 Haoͤllen⸗Cied.
gantze Nacht ein klaͤglichs Leben fuͤh⸗
ret / er zehlet allen Glockenschlag / und
seuffzet nach dem lieben Tag.
Ach was ist das? der Hoͤllen⸗Pein
wird nicht wie Leibes⸗Kranckheit
seyn / und mit der Zeit sich enden / es
wird sich der Verdammten Schaar
im Feur und Schwefel immerdar / mit
Zorn und Grimm / umwenden / und
diß ihr unbegreifflichs Leid soll waͤh⸗
ren biß in Ewigkeit.
Ach GOtt! wie bist Du so ge⸗
recht / wie straffest Du die boͤsen
Knecht im heissen Pfuhl der Schmer⸗
tzen / auf kurtze Suͤnden dieser Welt /
hast Du so lange Pein bestellt: 2
nimm diß wol zu Hertzen / und merck
auf diß / O Menschen⸗Kind: Kurtz
ist die Zeit / der Tod geschwind.
Ach! fliehe doch deß Teuffels
Strick / die Wollust kan ein Augen⸗
blick / und laͤnger nicht / ergoͤtzen / da⸗
fuͤr wilt du dein arme Seel henan
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