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Eliebte und nach Gottes Willen betruͤb/ Gont
te Christenhertzen: Nachdencklich ist es / 738
daß uͤnser HErr und Heyland Christus / Ie dend
in dem er seinem Juͤngern / vor seinem Hin⸗
8 gang zum Vatter / den heiligen Pfingst—⸗
Geist / welcher ist ein Geist des Friedens und der Freu⸗
den / Rom. 14. 17. vom Himmel zu senden verspricht /
gleichwol daneben von eitel Creutz und Leiden / so sie
und alle Glaͤubigen / nach seiner Himmelfahrt / ausste⸗
hen solten / prediget; denn also sprich er / Johan. 10
Warlich / warlich / ich sage euch / ihr werdet weinen und
heulen / aber die Welt wird sich freuen / ihr aber werdet
iraurig seyn. Und damit nicht iemand gedencke / er re⸗
de nur von gemenen und geringen Zufaͤllen / verglei⸗
chet er sie denen Geburtschmertzen der Weiber / welche
ja die groͤste und gefaͤhrlichste Schmertzen sind.
Edboen dasselbe erfaͤhret nun auchder Erbar und xα
Weise Herr Leonhard Golling / Rother Bierbraͤuer / Ni
und des kleinern Raths / dessen Feyertage freylich zu
Trauertagen worden sind / wie auch der alte Tobias
zu seiner Zeit klaget / in seinem Buͤchlein / cap. 2. X. 6. ex
Am. g8.. 5. in dem er seine liebe Haus⸗Ehre / die Erbar
und Ehrentugendsame Frau Ursula / eine geborne
Lengerin / in dieser hochseyerlichen Pfingstzeit / die
sonst iederman mit Freuden begehet / zuGrab begleiten
Aiij muß