14 Christliche Trost⸗Rede.
Schnell erworben / schnell verdorben / und gestorben.
Jonaͤ guter Muth / seine Freude waͤhret nicht lang / seine
Tust wird ihm bald in Unlust verwandelt und versaltzen:
Wie sich wechseln Stund und Zeiten
So sind unsre Froͤlichkeiten /
Ach der eitlen Eitelkeiten!
Dann sehet / der HErr schaffte einen Wurm / des Mor⸗
gens / da die Moͤrgen⸗Roͤthe aufgieng / der stach den
Ruͤrbis / ach des guten schoͤnen Kuͤrbis daß er verdor⸗
rete / und wurde wurmstichig / er verlohre alle Safft und
Krafft / alle Schoͤne und Gruͤne gienge daruͤber ein / die
Blaͤtter bekamen die Gelbsucht / und fielen nacheinander
ab / und des Jonaͤ eitle Kuͤrbis Freude nahme sobald ein
Ende / als es einen Anfang bekommen. Wie wir lesen
in dem Buͤchlein Jonaͤ im 4.cap. Ach wie nichtig! ach
wie fluͤchtig? So sind unsere eitle Erden⸗Freuden / so
unbestaͤndig / so wendig / und vergaͤnglich sind se.
So eine uͤberaus kurtze Zeit / ihr Hertzbetruͤbte liebe
Eltern! hatte auch euer schoͤner gruͤner Kuͤrbis / euer
lieber Sohn / euch zu einem schoͤnen Schatten und Ruhe
eures aͤngehenden Ehren⸗Alters / in allen Christlichen
Tugenden recht Ruhm und Ehren⸗preißlich in diesem
Welt: Garten daher gegruͤnet und gebluͤhet; Ihr hattet
freylich auch / unter vielen zart-gruͤnenden / jungen und
eitlen Menschen-Kuͤrbissen / nicht viel / oder wohl gar kei⸗
nen dessen gleichen gesehen und gehabt; Seine junge
Bluͤthe war herrlich schoͤn / seiner Blaͤtter und Wurtzel⸗
Safft / die hervor leuchtende ruͤhmliche Tugend⸗Aart /
stunde in schon voller Krafft; Er wuchse schnell / in der
Zucht und Gehorsam zum HErun auf: Seit den . Mar⸗
ty / seinem Geburts-Tag an / Anno 1656.“ Ihr hau