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z. B. im 17. Jahrhundert in Oberösterreich, ! Niederösterreich und
in der Steiermark, *
Wir können bei der Verbreitung der Werke Hans Sachsens
durch den Druck einen großen und einen kleinen Betrieb unter-
scheiden ; ersterer geschah durch die Folio- (später Quart-) Bände der
gesammelten Werke, wie wir sagen können, letzterer durch kleine
Sammlungen und Einzeldrucke. Schon diese zweifache Art des Ver-
triebes ist für die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts vom literari-
schen wid vom buchhändlerischen Standpunkte aus sehr bemerkens-
wert. Sie läßt hinsichtlich der Nachfrage und der Kaufkraft seitens
des Publikums einen Schluß ziehen, der sehr zu Gunsten Hans
Sachsens ausfällt. Es darf, wie bereits (S. 9) erwähnt wurde, die
Bedeutung der Folio-Ausgabe für die Verbreitung der Werke Hans
Sachsens nicht unterschätzt werden. Die einzelnen Bände derselben,
von denen der 1. bis 3. Band in fünf und vier Auflagen heraus-
kamen, verteilen. sich ihrem Erscheinen nach auf folgende Jahre:
1558 1
1560
1561
1570
“1577
1578
1579
1588
1589
1590
1591
1 Vgl. Laurenz Pröll, Ein Blick in das Hauswesen eines Österr.
Landedelmannes aus dem ersten Viertel des 17. Jahrh. (39. Jahresbericht über
das Staatsgymn. im VIII. Bez. Wiens f. d. Schuljahr 1889), S. 7 u. 9.
Erasmus von Rödern schätzt die drei ersten Bände der Folio-Ausgabe mit
10 fl. ein (in den ersten Jahrzehnten des 17. Jahrh.).'
2 Wir sind leider in irgend einem größeren Zusammenhange gar nicht
darüber unterrichtet, was man in früherer Zeit an Literatur sammelte und
dann auch wohl las. Für die Beurteilung des geistigen Lebens früherer
Zeiten ist es aber von hervorragender Wichtigkeit, nicht nur zu wissen,
was an literarischen Werken geschaffen wurde, sondern vor allem auch,
wie diese Werke Verbreitung fanden. woraus also einzelne und ganze