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schrieben daher an den Rath um Verstärkung, und zwar um
2000 Mann Fußvolk und 400 Reiter, nur dann hätten sie
Hoffnung, etwas Fruchtbares zu verrichten. Diesem Be—
gehren aber zu entsprechen, lag nicht in den Kräften der
Stadt, und da bei der feindseligen Haltung der fränkischen
Ritterschaft auch von dieser Seite ein Angriff zu besorgen
war, so gab man die Belagerung auf.
Unterdessen hatten die Werbungen Ruprechts in Böhmen
guten Fortgang gehabt; es zog ihm aus diesem Königreiche
ein bedeutendes Heer zu, das von einigen auf 69000, von an—
dern, jedenfalls übertrieben, gar auf 10000 Mann geschätzt
wurde, und sich vorerst bei Sulzbach lagerte. Die Böhmen
streiften bis in die Gegend von Hersbruck, und das Nürn—
berger Kriegsvolk wurde öfters mit ihnen handgemein. Bei
diesen Streifzügen des letztern wurde auch Balthasar von
Seckendorf's unedle That gerächt, sein Schloß und Dorf
Weißendorf erobert, und an 10 Orten zugleich angezündet.
Dem böhmischen Heere beschloß Kaiser Maximilian in
eigner Person entgegenzugehen, und die einzelnen Schaaren
der Verbündeten wurden daher unter seine gemeinschaftliche
Fahne berufen. Auch der Rath zu Nürnberg raffte in der
Eile zusammen, was er entbehren konnte, ohne seine festen
Plätze zu sehr zu entblößen, und sandte 700 Mann zu Fuß, 150
Reisige mit 2 Steinbüchsen, 42 Schlangen, und 40 Wägen
mit Munition und Feldgeräthe.
Einige Stunden von Regensburg, bei dem Markt Schel—
lenberg, hatten die Böhmen 3000 Mann zu Fuß und 900 Pferde
stark, ein festes Lager geschlagen. Als sie das Heer des
Kaisers heranziehen sahen, zündeten sie den Ort an, und
stellten sich in Schlachtordnung. Den ersten Angriff unter
Markgraf Casimir hielten sie mannhaft aus, und schlugen
denselben unter vielem Verluste zurück. Dem zweiten aber
konnten sie nicht widerstehen, sie flohen, und ließen bei 1500