Volltext: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

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Hand vollends zu unterwerfen, und dem Spruche des Kai— 
sers geradezu zu trotzen. Sie warben Kriegsvolk, namentlich 
in Böhmen, und setzten sich, unterstützt durch die von dem 
Herzog Georg hinterlassenen Schätze und Kriegsvorräthe in 
möglichst guten Vertheidigungsstand. Der Kaiser seinerseits 
rief den schwäbischen Bund auf, der auch versprach mit 
18000 Mann zu Fuß und 1800 zu Roß in's Feld zu rücken. 
Herzog Ruprecht wurde am 4. Mai als ein Rebell gegen 
den Kaiser in die Acht erklärt, und der Krieg begann.“ 
Auch der Rath zu Nürnberg rüstete. Alle Bürger, die 
sich auswärts oder in fremden Diensten befanden, wurden 
durch öffentlichen Aufruf und bei ihren bürgerlichen Pflichten 
ermahnt, binnen zehn Tagen sich bei ihrem Hauswesen ein— 
zustellen, den Ungehorsamen würde man die Stadt auf 10 
Meilen ihr Lebenlang verbieten, und ihre Weiber und Kinder 
ebenfalls ausweisen. Der Kriegsrath wurde vermehrt, Jobst 
Sutter von Glarus, Jobst Tetzel und Cunz Schlenck warben 
bei 800 Knechte in der Schweiz, Otto Spengler warb 
am Bodensee, Sigmund Schwarz und eben so Delphin von 
Haugwitz in Böhmen, so daß der Stadt bald mehr als 3000 
Mann zu Gebote standen. 
Ein Anlaß zur Eröffnung der Feindseligkeiten fand sich 
bald. Der Rath zu Nürnberg erhielt Kunde durch den Her— 
zog Ulrich von Würtemberg, daß von Heidelberg herauf 
Albrecht von Landenberg und der Graf Wilhelm von Henne— 
berg mit 900 Fußknechten und 250 Reisigen auf das Städtchen 
Lauf zuziehen würden, um somit die oberpfälzischen Länder 
des Churfürsten gegen Franken zu zu besetzen. Um diese 
Vereinigung der feindlichen Streitkräfte zu hindern, forderte 
der Rath den Markgrafen Friedrich zu gemeinsamer Hand⸗ 
lung auf, und dieser erschien auch mit 1000 Fußknechten 
und 500 -600 Mann zu Roß, hiezu stießen von Seite der 
Stadt 1000 Mann zu Fuß, etliche Reisige und 12 Feld— 
schlangen unter dem Hauptmanne Wolf Pömer. Mit dieser
	        
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