Volltext: Geschichte der Reichsstadt Nürnberg

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entwichen in der Nacht, die übrigen zogen sich in der größten 
Unordnung zurück. Dem Cardinal gelang es zwar, einen 
Theil der Flüchtigen wieder zu sammeln, aber auch sie stoben 
beim ersten Angriffe der Böhmen auseinander, und diese 
hatten nichts zu thun, als die wehrlosen Flüchtlinge nie— 
derzumetzeln. Der Cardinal selbst verlor seine ganze Equi— 
dage, Hut, Meßgewand und Kreuz, und kam mit dem Chur⸗ 
fürsten äußerst mißmuthig und niedergeschlagen wieder nach 
Rürnberg zurück. 
So war man denn endlich zu der Ueberzeugung gelangt, 
daß mit Gewalt nichts gegen die Böhmen auszurichten sein 
möchte, und es wurde beschlossen, auf dem eben beginnenden 
Concilium zu Basel, die Sache wo möglich auf friedlichem 
Wege beizulegen. Hätte man dies gleich gethan, wie viel 
Elend, Noth und Jammer wäre dadurch so manch' deutschem 
Lande erspart worden. 
Während dieser Zeit der Unruhen und Stürme wurde 
die Stadt Nürnberg durch einen besonderen Akt des Ver— 
trauens geehrt, indem ihr der Kaiser mit Bewilligung 
des Papstes und der Fürsten die Reichskleinodien und Hei— 
ligthümer zur steten Aufbewahrung übergab. Schon Karb 
IV. hatte dieselben mehrere Mal mit nach Nürnberg gebracht, 
und daselbst dem Volke zeigen lassen. Zur damaligen Zeit 
wurden sie auf dem Schlosse Karlstein in Böhmen aufbewahtt; 
als aber 1422 die Hussiten sich diesem Schlosse näherten, 
hielt sie König Sigmund dort nicht mehr sicher, und ließ 
den Schatz nach dem Schlosse Blindenburg in Ungarn brin— 
gen. Nun mochte man zu der Einsicht gekommen sein, daß 
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wohl nicht in die Fremde, sondern in deutschen Schutz und 
Bewahrniß gehörten. Daher beschloß der Kaiser, wie schon 
erwähnt, der von ihm so geehrten Stadt Nürnberg den 
Schatz anzuvertrauen. 
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