J
genannt, war sein alter Feind, mehr noch aber haßte er die
Städte, und diesmal überwog dieser Haß die alte Feindschaft,
zum Nachtheil der letzteren. Im entscheidenden Augenblicke
wandte der Graf von Henneberg, der das Nürnberger Kriegs—
volk befehligte, seine Schlachthaufen zur Flucht, er soll, wie
die Chroniken melden, von dem Grafen Eberhard mit 1000 fl.
bestochen gewesen sein, und der Sieg neigte sich entschieden
auf die Seite des Fürsten. Die Leichen von mehr als tau—
send Städtern deckten das Schlachtfeld, unter ihnen der
tapfre Bürgermeister von Ulm, Konrad Besserer, der noch
mit seinem Leichname das Hauptbanner der Städte deckte,
eine große Anzahl wurde gefangen. Aber auch der Graf
hatte den Sieg theuer erkauft, sechshundert der seinigen
waren gefallen, darunter sechszig Ritter. Die Macht der
Städte aber war, für den Augenblick wenigstens, gebrochen.
Trotzdem focht Nürnberg bald darauf wieder eine neue
Fehde aus
Die Stadt Rothenburg nämlich gerieth in Streit mit
dem Bischof Gerhard von Würzburg. Dieser behauptete, die
Stadt habe das Recht, über Leib und Leben zu richten,
nicht vom Reiche, sondern ihr Kriminalrichter habe den
Blutbann von ihm zu empfangen. Als dies die Rothenbur—
ger widerstritten, griff er zum Schwerte, und fand Unter—⸗
stützung bei dem Bischof von Bamberg und dem Burggrafen
von Nürnberg. Die Verbündeten zogen vor die mit den
Rothenburgern gemeinsam handelnde Stadt Windsheim, und
belagerten dieselbe vom 1. August bis zum 26. September.
(1388)
In dieser Noth wandten sich beide Städte an ihre Bun—
desstadt Nürnberg, und es wurde ihnen auch von derselben
Hilfe versprochen. Am 6. Septbr. sandte der Rath dem
Burggrafen einen Absagebrief, und schon am Tage darauf
zogedas Nürnberger Kriegsvolk aus „an 1000 reisige Pferde,