Volltext: Johann Tobias Kiessling und einige seiner Freunde nach ihrem Leben und Wirken

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„Indeffen wird der Held aus Davids Stamm, wenn es 
Seit ft, fich auch feine Davids erweden. — Sonft bin ich 
fehr unruhig über das anwachfende Heer der Feinde Chriftt ge- 
worden; nachdem ich mir aber die Sache fo recht im Meinen 
gedacht: daß, wenn Menfchen die Sottheit bekriegen, e& doch 
immer ein wenig partie inegale it — Fümmert8 mich gar 
nicht mehr. Muß er ihnen ja allen zum Bekämpfen feiner Sottz 
heit ODdem verleihen! — Die verführten Menfchen jaramern 
mich fehrz ich denke aber wieder: warum laffen fie bei dem 
hellen Lichte fich verführen.“ 
„Es mag fein, daß bei der folgenden Seneration der Schaz 
den noch größer wird, — Kann aber auch fein, daß e8 mit 
dem Zeitalter den Sang nimmt, welchen die Sache der Meliz 
gion bei manchen Menfchen geht: in der Jugend abergläubig, 
nachher ungläubig, endlich rechtgläubig. Derjenige, welcher 
da, wo totus mundus Arianus war, und da, wo e8 in den 
SHinfterniffen des AWberglaubens Faum noch einen erleuchteten 
Bauern in den piemontefifhen Thälern gehabt, fich doch wieder 
Millionen Anbeter verfchaffte, wird fi auch in unfern 
Tagen wieder Anbeter verfchaffenz und wenn es nicht 
gefhähe, fo wollen eben wir, fchäßbarer Freund, es allein, 
mit Allen die fo denken, verbleiben. Außer uns mache, fchnibe, 
erphilofophire fich Ieder einen eigenen Sotts wenn wir nur in 
Dem Ruhe finden für unfere Seele, der der ganzen Familie 
der Frommen vor uns Gerechtigkeit und Stärke gewefen ift. 
Hetorodor hin oder orthodor her — wenn man nur dort zur 
Rechten fein Sefegneter heißt! Unterdeffen breiten wir fein Neich 
aus, wo wir Fönnen, und fügen feinen Feinden Schaden zu, 
wo wir vermögen — und follten wir nichts thun Finnen, als 
diefen ihre Kinder entführen, fo wäre das der größte Dienft 
für unfern Herrn, Sönnen Sie mir fernerhin Dero Freunds 
[haft und glauben, daß ich unsausgefeßt bin 
Cm. 
8, X, EH
	        
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