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Leben vnd Wandel. 55
her Christlichen Kirchen ohne Vnterscheyd andich⸗
nen / daß einer erschroͤcken folte / wann einer sie nur
bloß erzehlet / Animalisch / Fleischlich / ohns
Geist / BaalsProphiten / MordeFroͤsche /
etc. Eben als wann in der gantzen Welt nicht ein
einiger frommer Christli her Lehrer zu finden were.
Ist das Liebe vnd Warheit? Fuͤrwar Cains Lie⸗
ve / dardurch sie viele fomme Diener GOttes mit
der Zungen vnnd Feder todtschlagen. Dann so we⸗
nig ich den jenigen / die also seynd / vorsprechen will:
Eben so wenig kan ich auch nachgeben / daß man
from̃en Leuten vnd trewen Dienern vbel nachrede /
nach dẽder Apostel Paulus einẽ Pfarrer außtruͤck⸗
lich gebeut / Tit.a2. vers.15. Laß dich niemand verach⸗
ten.
II. Esist gleichwol auch nichts newes / daß in
Gottes Hauß aͤrgernussen vorfallen / vnd daß auch
etwan die WVorsteher groͤblich suͤndigen. Man sihet
es an Aaron Ex. 32. vnd an vielen Priestern deß altẽ
Testaments vber deren Laster die Propheten hin vñ
wider klagen. Ja war nicht selber vnter dẽ Aposteln
tiner ein Teuffel / Joh. s. Ein Dieb / Joh c.12. v. 6. da
jrer doch nur 12. waren in dem gantzen Collegio?
Zanckten sie sich nicht vntereinander / vnd waren sie
nicht Ehrgetnig? Luc 22.v. 24stehet: Es erhub
sich ein Zanck vnter jhnen. Deßgleichen
kamen Panlus vnd Barnabas hart aneinander /
also daß sie von einander zogen / Acta5. v. zy9 Vnd
zwar wegen Johannis / mit dem Zunahmen Mar⸗
cus / der den Apostel Paulum mit seinem eygensin⸗
nigen thun maͤchtig fuͤrn Kopff gestossen hatte / p. 38.
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