Objekt: Führer durch Nürnberg

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Kriegszug der Nürnberger (am 3. Juli 1449) nach Malmsbach gerichtel 
war und mit dessen HZerstörung endete. Während wir Ulrich Rummes 
fortan in den Reihen der Feinde fechten sehen (auch er nahm Teil an 
dem Kampfe bei Pillenreuth), versagte man am 20. August (und aber— 
mals am J. September) 1449 seiner Gattin das Geleit in die Stadt und 
ließ gleichzeitig „all sen Hab hie von Ratswegen in Verpott legen und 
verkümmern und beschreiben.“ Nach Abschluß des Friedens suchte der 
treulose Bürger wieder Aufnahme in die Stadt zu erlangen, welche ihm 
der Rat wie es scheint nicht verweigerte. AUber aus der Reihe der 
Genannten wurde er getilgt und mußte außerdem 4 Wochen „uf ein ver— 
hurn gehen“, d. h. in leichterem und schwerem Gefängnis die angegebene 
Zeit hindurch seine Strafe abbüßen. 
Interessant um das bezüglich der Eroberungs Malmsbach Gesagte 
noch zu ergänzen ist die Angabe Höhns, wonach damals Heinrich von 
Freyberg gefangen wurde, während Reicke angibt, daß der Feind beim Ein— 
treffen der Städter das Schloß bereits geräumt hatte, so daß man sich 
neben Plünderung und Einäscherung mit der Wegführung zweier Gefangener 
vielleicht der erwähnte v. Freyberg und ein Genosse) und einiger Beute 
an Wein und Proviant begnügen mußte. 
Hermann behauptet, die Burs sei hernach nur teilweise wiederher— 
zestellt worden, was mit unserer eigenen oben geäußerten Meinung, daß 
die Kapelle (mit Gruft), Wall, Graben und Thorgebäude sich erhielt, im 
Einklang stünde. 
Die Markgrafen, die wie oben erwähnt, Lehensherrn der Besitzung 
waren, trugen sich bald darauf mit dem Gedanken, sich dieser Lehenschaft 
zu entledigen, wenigsstens geht aus einem Ratsverlaß d. d. feria Ta post 
Joh. Bapt. 1458 (7) hervor, daß sie durch Vermittlung des Wormser 
Dompropstes Cudwisg von Ast, dem Nürnberger Rate, die Schlösser 
Walmansbach (Malmsbach), (Burg⸗) Tann und Schöuberg zum Kaufe 
anbieten ließen. Dieser aber ging wegen der zu hohen Kaufssumme 
100 000 fl.) nicht darauf ein, sondern erklärte, daß man die genannten 
Hbiekte um solchen Preis weder zu Kauf noch zu Lehen haben wolle, 
so gerne man auch die drei festen Plätze, die ein empfindlicher Dorn im 
eigenen Fleische waren, besessen hätte. 
Sum Jahre 1476 berichten die Unsbacher Lehenrepertorien, daß die 
Räte des Herzogs von Ober und Niederbayern einen Streit zu schlichten 
hatten, zwischen Niclasen Coplern und CLudwig Pfintzing von wegen eines 
Naufs um das Schloß Malmsbach. Dieser Ludwig Pfintzing hatte nämlich 
schon 1463 dasselbe inne und gab es ihm der Markgraf Albrecht von 
Brandenburg unter Verzichtleistung auf die Lehensherrlichkeit zu eigen. 
Darüber stellte jener am 17. Septemher 1463 die Verschreibung dahin aus, 
daß ihm, dem LCudwig Pfintzing jun. der genannte Fürst das Schloß 
Malmsbach nebst dem Hofe, Garten, Söldengütern und 3 Weihern, auch 
den 3 Söldengütern zu Schwaig, welche von der herrschaft des Burg— 
grafentums zu Lehen rühren, geeignet habe, wofür er seine freieignen Güter 
nämlich den Wallersperg, den vor Zeiten die Schwepfermann besessen, 
jetzt aber Stephan Raichberger zu Lehen habe, ferner seine Wiese zu
	        
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