Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele, Tragödien und Komödien des Hans Sachs (1. Band)

Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 
Zum ersten, zweiten, dritten Male, 
Komm' und den Lohn mir ausbezahle! 
Der Teufel kommt, trägt die Schuhe an einem geschälten Stabe üh⸗ 
die Achsel und spricht: 
Wie hast du mich, du alte Stute, 
Gestört in meinem guten Muthe! 
Die Eheleut' umher sich jagen 
Mit Reißen, Zerren, Raufen, Schlagen, 
Daß durch die Luft die Haare fliegeü! 
Sie wechseln ab im Untenliegen. 
Wie thät sie ihren Mann zerkratzen, 
Als hätten ihn frisirt die Katzen! 
Zerkrallt hat sie ihn und zerrissen, 
Darzu ein Ohr ihm abgebissen. 
Wie hat sie ihm den Baͤrt zerzaust! 
Er hat sie mit dem Stock gelauft, 
Daß sie am Leibe braun und blau. 
Ich hoff', er läßt nicht von der Frau, 
Daß sie dann auch von ihm nicht lasse; 
Schon bluten beiden Mund und Nase. 
Sobald der Lärm hat angehoben, 
Zu Boden Bänk' und Stühle stoben, 
Und ward solch ungestümer Strauß, 
Daß darvon bebt' das ganze Haus. 
Die Nachbarn kamen eilig an, 
Weil früher solches sie nie sahn, 
Und lugten durch die Stubenthür. 
Ich stieß den Riegel heimlich für, 
Damit sich niemand schlich herbei 
Und brächt' zum Frieden diese zwei. 
Als nun am besten war der Spaß, 
Da banntest du mich her; ach, laß 
Mich wieder fahren hin behende, 
Damit ich sehen kann das Ende; 
Ich will bald zu dir kommen wieder. 
Die Alte spricht: 
Leg' mir die Schuhe hier nur nieder 
Und fahr' du hin zum lichten Galgen. 
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