264 Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke.
Wenn ich darin ihr dienen kann.
Zum Lohn nehmt diesen Thaler an
Und sagt der Herrin guten Tag.
Die Magd beut ihm die Hand und spricht:
Junkherr, dafür ich Dank Euch sag'.
Erfüllt das, chut den Todten bringen,
Dann, hoff' ich, wird's Euch wohl gelingen.
(Die Magd geht ab.)
Rinnuho spricht:
Nun, jetzt steht meine Sache wohl,
Mein Herz ist aller Freuden voll,
Jetzt allen Unmuths ledig bin.
O wär' nur halb die Nacht erst hin,
Das wäre meiner Freud' Anfang!
Ach Gott, wie ist die Nacht so lang!
(Rinutzo geht ab.)
Franciska, die Wittfrau, kommt herein mit ihrer Magd und spricht:
Was sagt Rinutzo, laß mich hören,
Auf dies mein wunderlich Begehren?
Will er's erfüllen oder nicht?
Hulda, die Magd, spricht:
Er thäte noch viel mehr und spricht,
Er woll' erfüllen Eur Begehren,
Es würde ihn auch nicht beschweren,
Den Todten in die Höll' zu tragen;
Läßt Euch auch guten Tag ansagen.
Sagt, Frau, was fing't Ihr mit ihm an,
Brächt' er heut' Nacht den todten Mann?
Sollt' ich ihn lassen in das Haus?
Die Frau spricht:
Mit nichten, sondern laß ihn draus.
Doch hoff' ich, ihnen wird genommen
Ihr Muth, daß sie vor Furcht nicht kommen
Zu jenem —— dort;
Doch tragen sie einander fort,
So laß sie vor dem Haus nur stehn: