Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele, Tragödien und Komödien des Hans Sachs (1. Band)

Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 243 
Der Knecht reicht ihm einen Spiegel und spricht: 
Schau in den Spiegel hier hinein, 
Du glaubst doch sonst dem Arzte nicht. 
Der Kranke schaut in den Spiegel, greift sich selbst an die Narren— 
ohren und spricht: 
Nun seh' ich wohl, was mir gebricht; 
Helft mir, es komme, wie es woll'. 
Der Knecht spricht: 
Gesell, wenn man dich schneiden soll, 
So mußt dem Arzte du voran 
Ergeben dich als todten Mann, 
Dieweil das Schneiden ist gefährlich. 
Der Kranke spricht: 
Als todten Mann geb' ich mich schwerlich. 
Stürb' ich, freut' meine Fraue sich, 
Doch geb' für todt ich nimmer mich. 
Der Knecht spricht: 
Wo du zu lange wirst verharren, 
Daß nehmen überhand die Narren, 
So werden sie dir den Bauch aufreißen. 
Der Kranke spricht: 
Da würd' der Teufel mich erst besch.. ßen! 
Weil es nun nicht mag anders sein, 
So fangt nur an und schneidet drein, 
Doch müßt Ihr mich zuvor bescheiden, 
Was man Euch gibt für's Narrenschneiden. 
Der Arzt spricht: 
Ich will dich schneiden ganz umsunst, 
An dir bewähren meine Kunst, 
Mich dünkt, du sei'st ein armer Mann; 
Knecht, schick' dich, daß wir fangen an. 
Ter Knecht legt seine Geräthe heraus und spricht: 
Hier liegt das Werkzeug all zusamm',
	        
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