Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele, Tragödien und Komödien des Hans Sachs (1. Band)

Hans Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 17 
Frau denus spricht: 
Gar schwer und groß ist dein Begehren, 
Jedoch will ich nun dir zu Ehr““ 
Diesmal verletzen keinen mehr. 
Der Tanhäuser spricht: 
Ach Venus, wie sind wir so krank, 
Ach wie ist uns die Weile lang, 
Ach wie so tief sind unsre Wunden, 
Ach wie so fest sind wir gebunden! 
Laß uns doch frei, wir bitten dich. 
Frau Venus spricht: 
Herr Tanhäuser, so höre mich: 
Von mir wird niemand mehr befreit; 
Seit ihr mir zugesellet seid 
Und euch mein Pfeilschuß hat getroffen, 
So ist dahin all euer Hoffen: 
Ihr bleibt in meinem Regiment 
Von jetzund bis an euer End'. 
Sie sprechen alle: 
Ach wehe, welches Unglück schwer! 
So werden frei wir nimmer mehr? 
Der getreue Eckehart spricht: 
Ich warnte jeden voller Güte, 
Daß er vor der Venus Pfeil sich hüte; 
Ihr hörtet nicht, drum tragt den Schaden, 
Den ihr euch selber aufgeladen. 
Frau Venus spricht: 
Seht an, ihr Herrn und Frauen alle, 
Wie euch mein Hofgesind' gefalle. 
Dem Ritter, Doktor, Bürger, Bauer 
Ich mach' das Leben jedem sauer. 
Jungfrauen rein und zücht'ge Fraun 
Und Landsknecht', Spieler, Trinker 
Die alle bring' durch meinen Pfeil 
Ich balde an mein langes Seil 
traun!
	        
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