Volltext: Ausgewählte Fastnachtspiele, Tragödien und Komödien des Hans Sachs (1. Band)

124 Ha n s Sachs' ausgewählte dramatische Werke. 
Der Mann spricht: 
Ja, Frau, das will ich gerne thun! 
Laß die Gevatt'rin kommen nun, 
Daß sie das Eisen leg' in's Feuer, 
Ich wage frisch das Abenteuer. 
Purgiren will ich mich für's Leben, 
Die Gevatterin soll Zeugniß geben. 
Die Frau geht hinaus, er spricht: 
Mein Weib hat sicher einen Stich, 
Daß gue sie verdächtigt mich, 
Daß ich soll tragen das heiße Eisen, 
Damit meine Unschuld zu beweisen, 
Daß ich gebrochen nie die Eh'; 
Es thut mir heimlich um sie weh, 
Ich hab' sie nie bekümmert mit, 
Ob sie die Eh' halt' oder nit. 
Nun thu' ich eine Schalkheit ih 
Und steck' den Span in den Aermel hier. 
Soll ich das Eisen tragen dann, 
So lasse heimlich ich den Span 
Vorhuschen schnell auf meine Händ', 
Daß mich das Eisen nicht verbrennt 
Und ich meine Unschuld kann beweisen. 
Da kommen sie mit dem heißen Eisen. 
Die alte Gevatterin trägt das heiße Eisen mit einer Zange und spricht: 
Glück auf, Gevatter, das Eisen ist heiß! 
Nun machet einen weiten Kreis 
Und legt ihm's Eisen in die Mitt'. 
Tragt Ihr's heraus und brennt Euch nit, 
Ist Eure Unschuld gleich bewährt, 
Wie die Gevatt'rin hat begehrt. 
Der Aann spricht: 
Weicht hin, so mach' ich einen Kreis; 
Dann leget mir das Eisen heiß 
Her in den Kreis auf diesen Stuhl, 
Damit das Eisen, falls ich buhl',
	        
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