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die Heinzelmännchen aus der Höhle ziehen und ein
schwarzer Pudel heult, wenn Einer aus den 6 Häusern
stirbt: da stand Balgern.
Die neuentdeckte Höhle in Steinbach
bei Sulzbach.
Hat man den neugeschaffenen Eingang passirt, so
steigt man auf 5 Holzstiegen 70 Fuss in die Tiefe,
wobei man bereits Gelegenheit hat, zu beiden Seiten
des schmalen, aber äusserst bequemen Weges die
prächtigsten Tropfsteingebilde zu bewundern. Nun
folgt eine Ueberraschung der andern: bald ist es ein
grosses Gewölbe, dessen Decke mit Tausenden von
weissen Tropfsteingebilden besetzt ist und das unseren
Lippen Rufe des Staunens entlockt, bald ist es eine
enge Schlucht mit ihren wunderlichen Gebilden und
Formen, bald ein künstlicher Wasserfall, bald eine
ganze Säulenhalle, eine zierlich geformte Kanzel ete,,
die unsern Blick gefangen nehmen und uns bei
Magnesiumbeleuchtung rein märchenhafte Bilder vor
die Seele zaubern. An der tiefsten Stelle stossen wir
sogar auf einen kleinen See, der namentlich im
Frühling anschwillt und erst später wieder zurück-
geht. Sind wir wieder aufwärts gestiegen, so gelangen
wir in einen schmalen Gang, der zum grossen Theil
mit Todtengebeinen angefüllt ist und aus dem uns
grinsende Todtenköpfe die Vergänglichkeit alles
Irdischen deutlich machen. Wie lange Hunderte von
Menschen hier den ewigen Schlaf schlafen und unter
welchen Verhältnissen sie hier gebettet wurden, wer
wird Das je enträthseln? Vom Kinde, stets einge-
bettet zwischen Erwachsenen, bis zum lebensmüden
Greis waren sie hier in Reihen gelegt. War eine
Reihe voll, so wurde eine Steindecke aufgesetzt, und