Volltext: Alt-Nürnberg

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Verhandlungen darzulegen. Der einstimmige Beschluß der Versamm— 
lung ging dahin, lieber das Außerste zu wagen, als sich den Forder— 
ungen des Markgrafen zu unterwerfen. Demgemäß wurden sofort 
alle Anordnungen getroffen, um eine Belagerung bestehen zu können. 
Alle Bäume und Gebäulichkeiten auf eine Entfernung von 300 Schritt 
vom äußersten Stadtgraben wurden beseitigt, die Knechte gemustert 
und auf bestimmte Allarmplätze angewiesen, die Bedachung auf den 
Mauern, Türmen und Basteien abgehoben und sämtliche Geschütze 
mit Bedienung versehen. Ebenso wurde für Mundovorrat, ausreichend 
für eine längere Belagerung, gesorgt und in die zu einem Pulver— 
magazin eingerichtete Kirche des Karthäuserklosters ein Vorrat von 
450 Zentner Pulver geschafft. Die in die Stadt zahlreich geflüchteten 
Bauern wurden zum Schanzgraben und zum Wachtdienst verwendet. 
Einige Hundert von ihnen, die des Schießens kundig waren, wurden 
gegen entsprechenden Sold zu einem Fähnlein vereinigt und der Führ— 
ung eines Wirts von Gostenhof, Hans Krotter, unterstellt, welcher 
nachher im kleinen Krieg vorzügliche Dienste leistete. So vorbereitet 
sah man den kommenden Ereignissen entgegen. 
Bevor das Werk der Verwüstung begann, kam es zu einem 
nochmaligen Schriftwechsel. Von seinem Lager bei Stein forderte der 
Markgraf am 11. Mai den Rat nochmals zu einer bestimmten Er— 
klärung auf, ob er dem Bündnis der Fürsten beitreten wolle, worauf 
der Rat erwiederte, daß nicht allein die Fürsten, sondern auch die 
Bevollmächtigten des Königs von Frankreich sich mit seinen bisherigen 
Erklärungen begnügt hätten und daß sie, die Burger vom Rat, sich 
deshalb versehen, der Markgraf werde mit thätlicher Handlung und 
Gewalt nicht fortfahren, wenigstens nicht, bevor er weiteren Bescheid 
von den Fürsten und von dem französischen Bevollmächtigten erholt 
hätte. Wollte er aber trotzdem gegen den Willen der Fürsten fort⸗ 
jahren, so müßten sie sich samt allen Beleidigten, deren Blut und 
Verderben zum Himmel schreien würde, Gottes Gericht und Urteil 
anheimgeben und der ganzen Welt solche unbefugte Gewaltthat klagend 
offenbaren, ausschreiben und ausbreiten. 
Die Antwort auf dieses Schreiben erfolgte in Flammenschrift. 
Noch in derselben Nacht loderten Stein und 12 andere Ortschaften, 
darunter nächst Nürnberg Höfen, Leyh, Eberhardshof, 
Muggenhof, Doos und Schniegling in Feuer auf. In den 
nächsten Tagen fielen Poppenreuth, Schnepfenreuth, Wetzen— 
dorf, Groß- und Kleinreuth, Boxdorf, Gründlach und 
Eltersdorf, sowie die südwärts gelegenen Schwarzenlohe, 
Wolkersdorf, Reichelsdorf, Roͤthenbach bei Skt. Wolf— 
gang, der Kugelhammer und das Kloster Pillenreuth der 
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