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genommen. Im ganzen haben die süddeutschen Reichsstädte mit
Württemberg dem Kaiser 1200000 fl. entrichtet. Übrigens mußten
zuch die dem Kaiser treu gebliebenen Reichsstände wegen der „über—
näßigen Kriegskosten“, wenn auch kleinere Summen, beisteuern.
Nur Nürnberg, von dem der Kaiser in seinen Denkwürdigkeiten
elbst sagte, daß es ihm immer freundlich gewesen, ging frei aus;
uur ein paar Gelddarlehen mußte es dem Kaifser gewähren. Die
Nürnberger mußten aber wegen dieses „Hofierens“ viel giftige Worte
hören und sich „Achselträger“ schimpfen lassen.
Den ganzen Winter hindurch war der Kaiser vollauf beschäftigt,
die Kniefälle und Unterwürfigkeitsbezeugungen von Bürgermeistern
ind Räten der Städte entgegenzunehmen. Am 24. März 1547 kam
r von Nördlingen her, auf dem Wege nach dem Norden, nach
Rürnberg. Der Kurfürst Johann Friedrich hatte die Kriegs—
charen seines verräterischen Vetters ebenso schnell aus dem Lande
jejagt als sie hereingekommen waren und jetzt wurde der „Judas
yon Meißen“ vom Kurfürsten bereits im eigenen Lande bedrängt.
Ihm zu helfen und zugleich Norddeutschland zu unterwerfen, waren
»ie Truppen des Kaisers und seines Bruders Ferdinand in Be—
vegung; in Böhmen sollten sich dieselben zum Einmarsch in Sachsen
zereinigen. Auf dem Wege dahin traf am 14. März der kaiserliche
zyeldherr, Herzog Alba, vor Nürnberg ein. Schon während die
Truppen Albas in der Nähe Nürnbergs waren, kamen einzelne
Zpanier in die Stadt und verursachten durch ihre Raubsucht und
Brutalität Aufläufe und Schlägereien. Noch schlimmer wurde es, als
ie Spanier in der Stadt einquartiert werden sollten. Ein Bürger,
»er Lederer Rothenburger am Kornmarkt, weigerte sich, Spanier ins
Quartier zu nehmen und als diese mit Gewalt in das Haus ein—
ringen wollten, entstand durch den Lärm ein allgemeiner Auflauf.
von allen Seiten eilten Bürger mit allerlei Gewaffen, mit Hämmern,
Beilen u. s. w. herbei und es wurden in dem Tumult zwei Spanier
erschlagen, einer zum Tode verwundet und auch mehrere Bürger so
zerletzt, daß sie andern Tags starben. Den Zorn Albas, der sich
nach diesem Vorfall weigerte, persönlich in die Stadt zu kommen,
eschwichtigte der Rat mit dem Nachweis der von ihm eingeleiteten
trengen Untersuchung und Bestrafung der Übelthäter, von denen die
neisten sich freilich bereits aus dem Staube gemacht hatten. Selbst⸗
oerständlich durften auch die verschiedenen Handsalben nicht fehlen. So
vurde der Stadt die Ehre zu teil, den berühmten Feldherrn. fluch—
würdigen Angedenkens in ihren Mauern zu sehen. Er wohnte in Dr.
Thristoph Scheurls Haus unter der Veste. Beim Einzug in die Stadt
war er bon 200 Haͤtenschützen mit glimmenden Lunten umgeben.
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