Volltext: Alt-Nürnberg

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alten Heiden erschloß sich eine Welt von einfachen, natürlichen, welt— 
freudigen Menschen, die nichts gemein hatten mit den trübseligen, 
weltverachtenden Büßern und Heiligen der Kirche, und eine Litteratur 
von so vollendeter Schönheit und Anmut, daß im Vergleich mit ihr 
die barbarische, geistesöde Scholastik, mit welcher die studierende 
Jugend gemartert wurde, vollends allen Reiz verlieren mußte. Von 
Italien, dem damaligen Mittelpunkt und Mutterland der abend— 
ländischen Kultur, ging die Bewegung der Geister aus, welche unter 
dem Namen Humanismus begriffen wird. Hier hatte schon im 
14. Jahrhundert das Dreigestirn der italienischen Nationallitteratur: 
Dante, Petrarca, Bocaccio geglänzt und nach den Universitäten 
Italiens, den berühmten Lehrstätten für die Litteratur des klassischen 
Altertums sowohl als für das römische Recht, strömten aus allen 
Ländern Europas, besonders aber aus Deutschland, nicht bloß Jüng 
linge sondern auch gereifte Männer. Aber auch gelehrte Italiener, 
welche nach Deutschland kamen, waren hier für die neue Richtung 
thätig; unter ihnen voran der geist- und kenntnisreiche, vielgereiste 
und vielbewanderte Aeneas Silvius. Derselbe benützte seine 
einflußreiche Stellung am Hofe König Friedrich III., um verschiedene 
große Herren, welche dorthin kamen, für die Begünstigung der neuen 
Studien zu gewinnen; in Wien sammelte er einen Kreis von gleich— 
strebenden Genossen um sich, und auf seinen Reisen durch Deutschland 
verfehlte er als „Apostel des Humanismus“ keine Gelegenheit, um 
Verbindungen mit humanistisch gesinnten Männern anzuknüpfen. 
Es konnte nicht ausbleiben, daß in Nürnberg, in der Stadt, 
die von Luther „das Aug und Ohr Deutschlands“ genannt wurde und 
die in so lebhaften Beziehungen zu Italien stand, für die klassischen 
Studien ein bereites Feld sich fand. Sind auch Handelsstädte ge— 
wöhnlich keine Lieblingssitze der Musen, so hat gerade Nürnberg 
fast zu allen Zeiten eine rühmliche Ausnahme gemacht. Noch ehe 
die berühmten Häupter des deutschen Humanismus: Reuchlein, Celtis 
und Erasmus von Rotterdam geboren waren, wurden in Nürnberg 
schon Keime der neuen Bildung in den Boden gesenkt. Es war um 
die Mitte des 15. Jahrhunderts, als der im vierzehnten und fünf— 
zehnten Kapitel bereits mehrfach erwähnte Gregor Heimburg, 
wenn ihm auch die Art seiner Geschäfte keinen ständigen Aufenthalt 
in Nürnberg gestattete, doch ab und zu längere Zeit hier verweilte. 
In Italien hatte er während seiner Universitätsstudien vornehmlich 
mit den Rednern und Philosophen des klassischen Altertums sich 
vertraut gemacht und aus den Schätzen der altklassischen Litteratur 
holte er fich hauptsächlich Waffen und Rüstzeug zu seinen späteren 
Kämpfen. Sich in einsamer Studienzelle in den Genuß der kost— 
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